BAUEN+ 1/2024

Energie/Biomasse

Abbildung zum Fachartikel »Miscanthus: Alternatives Heizen mit nachwachsendem Rohstoff«
Miscanthus-Gras im Winter. Das Chinaschilf mit der ergiebigen Photosynthese wächst mehrere Zentimeter am Tag. Ab dem zweiten Standjahr sind unter günstigen Bedingungen sogar tägliche Zuwachsraten von 5 bis 10 cm möglich. Diese Low-Input-Pflanze ist sehr siliziumreich und bindet im Wachstumsverlauf etwa 30 t CO2 pro Hektar und Jahr. (© Maendy Fritz, TFZ Bayern)

Eva Mittner


Miscanthus: alternatives Heizen mit nachwachsendem Rohstoff

Schnell wachsende Energiepflanze mit hohem Biomasseertrag im Aufschwung


Autarkie und Selbstversorgung sind im Trend – insbesondere seit den aktuellen Herausforderungen bei den Themen Energie, Wärme und Strom. Eine mögliche Lösung ist der Anbau und die Ernte einer pflegeleichten Pflanze: Miscanthus. Firmen und Landwirte nutzen den schnell nachwachsenden Rohstoff für die Energieversorgung als eine umweltfreundliche und unabhängige Variante des Heizens.


Chinaschilf ist bekannt als Deko, Zier und Sichtschutz in Gärten. Für die Betreiberfamilie des Hotels Eisvogel in Neustadt an der Donau hat es einen ganz eigenen Stellenwert. Chinaschilf ist ein Brennstoff, der schon lange bekannt, aber jetzt erst so richtig auf dem Vormarsch ist. Umgangssprachlich werden die schmalen Stängel oft als Elefantengras bezeichnet, das ebenfalls existierende Elefantengras wächst jedoch nur in Afrika. Schilfgras bzw. Miscanthus wächst dagegen auch hierzulande.

»Diese schnellwüchsige Energiepflanze kann in unseren Breiten angebaut werden, ist witterungsfest und einfach zu bewirtschaften, trocknet über den Winter ab und eignet sich als preiswerter Brennstoff, der gehäckselt und sogar in Form von Pellets oder Briketts verheizt werden kann«, berichtet Martin Feldmann, Inhaber des Hotels »Der Eisvogel« in Neustadt an der Donau.

Er nutzt für seine Landwirtschaft den nachwachsenden Rohstoff für die Biomasseerzeugung und somit zum Heizen. »Die Pflanze mit den holzigen Halmen stammt ursprünglich aus China, Japan und Korea, lässt sich aber auch hierzulande prima anbauen«, sagt er. »Wir nutzen es bereits seit 20 Jahren mit großem Erfolg als unkomplizierten Biomasselieferanten.«

Das Gras wird von einem Dienstleistungsunternehmen mit einem Häcksler einmal jährlich geerntet und zu kleinen Stücken, dem sogenannten Häckselgut, verarbeitet. Aus dem verbleibenden Horst wächst es wieder neu hoch. Insgesamt ist das Verfahren mit etwas mehr Aufwand verbunden als die Herstellung klassischer Holzhackschnitzel.

Für den landwirtschaftlichen Betrieb der Hotelbetreiber lohnt es sich aber dennoch. Der Heizwert eines Kubikmeters pelletierten Chinaschilfs ist rund viermal so hoch wie der von Weichholzhackschnitzeln und genauso hoch wie der Wert von Holzpellets. Mit einem enormen Plus: Es wächst wesentlich schneller wieder nach.


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