AKTUELLE AUSGABE

BAUEN+ 4/2024


Energie

Abbildung zum Fachartikel »Heizlastabdeckung mit der thermischen Bauteilaktivierung«
© EffTecSo-modIn

 

Katja Biek, Maria Kuzminskaia

Heizlastabdeckung mit der thermischen Bauteilaktivierung

Energetische Anforderungen, Materialien und Materialkombinationen


Für die Entwicklung von modularen Instandsetzungsverfahren unter Einbeziehung der Außenhülle des Gebäudes als thermisch aktivierte Fläche werden im Rahmen des Forschungsprojekts »EffTecSo-modIn« verschiedene numerische Simulationen durchgeführt. In diesem Zuge werden Materialien und Materialkombinationen für die thermische Bauteilaktivierung sowie die energetischen Anforderungen untersucht. Die Untersuchungen beinhalteten zudem auch eine Überprüfung der Heizlastabdeckung.


KERNAUSSAGEN

  • Die Außenwandaktivierung reicht aus, um den Energiebedarf der Referenzwohnung bei Außentemperaturen bis -5 °C zu decken.
  • Die Heizungsleitungen müssen eine gute Wärmeleitfähigkeit, Sauerstoffdichtheit, Temperaturbeständigkeit und eine gewisse Elastizität sowie eine hohe Lebensdauer aufweisen.

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Brandschutz

Abbildung zum Fachartikel »Brandlasten in Rettungswegen – Möglichkeiten und Grenzen«
© Geburtig

 

Gerd Geburtig

Brandlasten in Rettungswegen – Möglichkeiten und Grenzen

Wann sind Brandlasten in Rettungswegen akzeptabel?


Der ausreichend langen Nutzbarkeit von Rettungswegen im Brandfall kommt im Bauordnungsrecht eine wesentliche Bedeutung zu. Deswegen sind Brandlasten und Brandentstehungsgefahren in Rettungswegen zu minimieren. Diese Anforderung ist jedoch nicht mit einer generellen Brandlastfreiheit gleichzusetzen, die in Brandschutznachweisen häufig überflüssigerweise formuliert wird. Der Beitrag erörtert dahin gehend grundsätzliche Möglichkeiten und Grenzen.


KERNAUSSAGEN

  • Brandlasten in Rettungswegen sind möglich, aber dadurch dürfen Rettungswege nicht beeinträchtigt werden und diese müssen ausreichend lang zu benutzen sein.
  • Es ist zu empfehlen, die Zulässigkeit von Möblierungen in Rettungswegen konzeptionell im Brandschutznachweis zu behandeln.
  • Von modernen Flachbildschirmen geht keine Gefahr aus.
  • »Brandlastfreie Rettungswege« gibt es nicht!

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Bauakustik

grafik Umgebungsmodell für eine softwarebasierte Geräuschprognose
© B. Gigla

 

Birger Gigla

Erstellung von Immissionsprognosen für die Baugenehmigung

Außen liegende technische Anlagen erfordern auch bei Wohngebäuden eine Prognose


Wenn immissionswirksame Anlagen in kritischer Nähe zur Nachbarschaft Bestandteil des Bauantrags sind, wird verlangt, dass die Baugenehmigung das gestattete Ausmaß der Geräuschimmissionen durch Inhalts- oder Nebenbestimmungen festlegt. Dies betrifft bei Wohngebäuden externe technische Anlagen zur Energieeinsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien, beispielsweise auch Luftwärmepumpen. Der folgende Beitrag erläutert die maßgeblichen Schritte zur Erstellung von Immissionsprognosen.


KERNAUSSAGEN

  • Wenn immissionswirksame Anlagen in kritischer Nähe zur Nachbarschaft Bestandteil des Bauantrags sind, wird auch bei Wohnnutzungen verlangt, dass die Baugenehmigung das gestattete Ausmaß der Geräuschimmissionen festlegt.
  • Die Immissionsprognose per Softwaremodellierung erfordert ausreichende fachliche Erfahrung. Es kommt leicht zu unpräzisen Ergebnissen, weil viele Randbedingungen unbekannt sind, wie z.B. Schallleistungspegel, Absorptionsgrad der Nachbargebäude oder geometrische Größen.
  • Überschlägige Prognosen (ÜP) nach TA Lärm können bei passenden Randbedingungen in guter Genauigkeit ohne spezielle Softwarelösungen erstellt werden.

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Gebäudetechnik

Abbildung zum Fachartikel »Holz-Stabtragwerke mit Polymerbetonknoten als lösbare Verbindungen«
© Holzbaucluster RLP

 

Wieland Becker, Thomas Lambert

Holzstabtragwerke mit Polymerbetonknoten als lösbare Verbindungen

Neue Verbindungen für ressourceneffiziente Holzfachwerke


Am Holzkompetenzzentrum der Hochschule Trier (HKT) werden neue Anwendungsgebiete für geringwertige Holzsortimente erforscht, um die vorhandenen Nadelholzressourcen zu entlasten. Hierfür werden traditionelle Holzbauweisen untersucht und mithilfe innovativer Holzverbindungen neue Konzepte für leistungsfähige Stabtragwerke, vorwiegend aus naturgetrocknetem Eichenrundholz, erarbeitet.

Der Bericht fasst sowohl holztechnologische Untersuchungen zum »Nassverbau von Eiche« als auch die Entwicklung der Polymerbetonknoten im Fachwerk zusammen. Abschließend werden zwei weitere, bereits realisierte Bauwerke mit Verbindungen aus Polymerbeton vorgestellt.


KERNAUSSAGEN

  • Verleimte Vollholzprodukte, wie BSH-Träger, sind in der Herstellung material- und energieintensiv.
  • Sie lassen sich z.T. durch material- und ressourcensparende Fachwerk- und Stabstrukturen ersetzen.
  • Mit zementfreiem Polymerbeton können hochbeanspruchbare und ästhetische Holzverbindungen für derartige Strukturen hergestellt werden, welche als lösbare Verbindungen konzipiert sind.
  • Ihre Verwendung erlaubt auch den Einsatz von bislang als geringwertig bezeichneten Holzsortimenten für tragende Konstruktionen.

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Überflutung eines Fuß- und Radwegs nach Starkregen am 19.08.2022 in der Innenstadt von Überlingen/Bodensee
© König

 

Klaus W. König

Regenspeicher und Kanalrückstau – drohende Schäden, technische Regeln

Rückstau im Zisternenüberlauf


Die Regeln der Technik beschreiben aufwendige Vorkehrungen zum Schutz vor Gebäudeschäden durch Rückstau. Doch für die Sicherheit der Wasserqualität im unterirdischen Regenspeicher sind vereinfachte Lösungen zulässig, die in diesem Fachartikel erläutert werden. Es werden typische Gefahrenstellen, mögliche Schäden sowie erforderliche Maßnahmen betrachtet.


KERNAUSSAGEN

  • Um Wasserschäden zu vermeiden, sind Immobilieneigentümer gefordert, alle Abwasserablaufstellen unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau zu sichern.
  • Die Rückstauebene ist das höchste Niveau, bis zu dem Abwasser in einem Entwässerungssystem ansteigen kann.
  • Die Festlegung der Rückstauebene erfolgt üblicherweise durch die zuständige örtliche Behörde.

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Die Aussichtsplattform des neuen Idarkopf-Turms liegt auf 28 m Höhe und ruht auf drei sich nach oben öffnenden Brettschichtholzstützen wie ein Vogelnest in einer Astgabel.
© EdelSteinLand – Renée Nolte – soonteam cc

 

Susanne Jacob-Freitag

Gute Aussicht vom Holzhybridbau

Minimalistisches Tragwerk als Blaupause für Aussichtstürme


Der Ersatzneubau auf dem Idarkopf könnte zukünftig als Vorbild für weitere Türme in moderner Holzhybridbauweise dienen: Drei Brettschichtholzstützen tragen eine Aussichtsplattform in Gestalt eines riesigen Vogelnests, das einen fantastischen Rundumblick ins Edelsteinland bietet.


KERNAUSSAGEN

  • Minimalismus als Tragwerksprinzip: Drei verstrebte Brettschichtholzstützen bilden ein räumliches Fachwerk mit Aussichtsplattform.
  • Eine Rundumbekleidung der Brettschichtholzstützen als bauteilbezogener Holzschutz sorgt für eine lange Lebensdauer.

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Nachhaltigkeit

U-Halle Bestand, Dachaufsicht
© GoogleMaps, bearbeitet H&P

 

Frank Schönert, Nanni Grau, Matthias Ernst, Beate Kleber

U-Halle Mannheim: Bestand als Ressource für offene Architektur

Beispiel für Zirkularität einer partizipativen Struktur


Die U-Halle in Mannheim, ein ehemaliges Distributionszentrum der amerikanischen Streitkräfte, ist ein typisches Beispiel für ein aus der Nutzung gefallenes Profangebäude, dessen Schicksal üblicherweise der Abriss ist.

Die Stadt Mannheim hat die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2023 zum Anlass genommen, einen anderen Weg zu gehen. Sie hat damit durch Weiternutzung der Bausubstanz einen städtebaulichen Katalysator für zukünftige Entwicklungen gewonnen, unter Erhalt der im Bauwerk gebundenen sogenannten grauen Energie sowie von Identität und der atmosphärischen Werte. Das Projekt wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2024 ausgezeichnet.


KERNAUSSAGEN

  • Die U-Halle ist das bislang größte Beispiel eines nach Prinzipien des zirkulären Bauens transformierten Gebäudes.
  • Statt eines fertigen Entwurfs wurden Umbauprinzipien entwickelt, um die aus der Nutzung gefallene Lagerhalle in ein multifunktionales und dauerhaft, über die BUGA hinaus, veränderbares Gebäude umzuwandeln.
  • Natürliche Habitate wurden integriert.

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