BAUEN+ 3/2022

Energie/Klimapositiv bauen

Abbildung zum Fachartikel »Das Eisbärhaus: Ein Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen«
Ostfassade des Eisbärhauses (© Bankwitz GmbH)

Volker Auch-Schwelk


Das Eisbärhaus: ein Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen

Enkelgerecht planen und bauen heißt klimapositiv bauen


Der Bauteil C des Eisbärhauses in Kirchheim unter Teck erreichte die höchste bisher vergebene Bewertung einer DGNB-Zertifizierung. Es ist mit Blick auf Klimaschutz, Ressourcenschonung, Flexibilität und Artenschutz vorbildlich. Gute Wärmedämmung, Wärmepumpe, Bauteilaktivierung, Wärmerückgewinnung und Photovoltaik des Gebäudes sind die Grundlage für die klimapositive Bilanzierung.


Beim Verlassen der Altstadt von Kirchheim unter Teck begegnet den Passanten am Rande des Gehsteigs ein Eisbär. Ortskundige wissen: Er ist der Namensgeber der zugehörigen Hausgruppe Eisbärhaus, Bauteile A, B und C, und wie deren Fassaden aus Holz. Eisbären gelten als besonders betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels, weil die Veränderungen gerade ihren Lebensraum bedrohen. Gleichzeitig sind Eisbären ein sehr gutes Beispiel für eine Spezies, die sich an Klimabedingungen angepasst hat.

Diese Herausforderung steht den Menschen noch bevor. Der Klimawandel bedroht unseren Lebensraum. Wirtschaft, Lebensstil und unsere Technologien müssen verändert werden, wenn wir unseren Lebensraum Erde so erhalten wollen, wie wir ihn kennen.

Die drei Bauteile des Eisbärhauses, die Bauteile A, B und C, sind Beispiele, die für den Bausektor aufzeigen, wie der Klimawandel auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. Das Ziel ist längst beschlossen. Das Land Baden-Württemberg will bis 2040 klimaneutral werden. Das 2020 fertiggestellte Eisbärhaus in Kirchheim unter Teck ist es schon heute, also exakt 20 Jahre früher!

Das Eisbärhaus, Bauteil C, ist nicht nur vorbildlich mit Blick auf den Klimaschutz, sondern auch in Bezug auf Ressourcenschonung, Flexibilität, Artenschutz und vieles mehr.

Das Haus erreichte die höchste bisher vergebene Bewertung einer Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.


Vorgeschichte

Mit dem Eisbärhaus, Bauteile A und B, hat das Generalplanungs- und Architekturbüro Bankwitz beraten planen bauen GmbH schon 2008 das Ziel verfolgt, ein möglichst klimafreundliches Haus zu bauen. Die Gebäudehülle, eine Holzständerkonstruktion mit Zellulosedämmung, ist sehr gut wärmegedämmt. Eine Wärmepumpe nutzt die Erdwärme aus sechs Geothermiebohrungen und versorgt die Büroräume über eine Bauteilaktivierung, die Wohnräume über eine Fußbodenheizung.

Alle nutzbaren Dachflächen sind mit Photovoltaikmodulen ausgestattet. Lüftungsanlagen mit einem hohen Wärmerückgewinnungsgrad von über 85 Prozent sorgen für Komfort in den Räumen. Selbst die Abluft wird noch zur Vortemperierung der Tiefgarage genutzt.

Bemerkenswert ist auch die Ausstattung des Hauses mit entsprechender Gebäudeleittechnik. So konnten die für die Auszeichnung »klimapositive Gebäude« erforderlichen Daten der vergangenen drei Jahre leicht ermittelt werden. Die Auszeichnungen der Bauteile A und B im Jahre 2019 und 2020 zeigen: Klimapositive Gebäude sind schon lange möglich.


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