BAUEN+ 5/2021

Baukonzept Sonnenhaus

Abbildung zum Fachartikel »Sonnenhaus mit zukunftsweisendem Energie- und Baukonzept«
Ansicht des Hauses mit Bürobereich im Vordergrund (© U. Fickenscher / FeigFotodesign)

Oliver Berghamer, Uwe Fickenscher


Sonnenhaus mit zukunftsweisendem Energie- und Baukonzept

Aufruf zu einer neuen Zeit des solaren Bauens


Das von Uwe Fickenscher entwickelte Sonnenhaus im oberfränkischen Hof ist ein Green-Building-Projekt mit einem zukunftsweisenden Energie- und Baukonzept, bei dem die Speicherung von Solarenergie eine Hauptrolle spielt. Die Kombination aus Gebäudehülle und Wärmedämmung aus Naturbaustoffen mit einer auf Solarenergie und wenig Biomasse basierenden Energieversorgung führt zu einem niedrigen Primärenergiebedarf von nur 7,7 kWh/m2 pro Jahr.

Energiegewinnungsanlagen und Energiespeicher sind integraler Bestandteil des Gebäudes und führen zu einer außergewöhnlichen und zukunftsweisenden Architektur und Formensprache. Die Architektur verkörpert das Solar-Energie-Konzept. Sie wirbt und informiert ganz selbstverständlich durch ihre Erscheinung für eine neue Zeit des solaren Bauens: Form Follows Energy.

Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich der Hofer Architekt, Stadtplaner und Energieberater Uwe Fickenscher mit nachhaltigem und energieeffizientem Bauen in einem bezahlbaren Rahmen. Fickenscher ist seit 2009 ein führendes Mitglied des Sonnenhaus-Institut e.V., einem Zusammenschluss von Ingenieuren, Architekten und anderen Akteuren am Bau, die sich dem Baukonzept »Sonnenhaus« verschrieben haben.

2010 plante sein Büro das erste Sonnenhaus in Oberfranken. 2015 baute er auf einer Industriebrache in Hof an der Saale ein eigenes Wohnhaus mit Architekturbüro, das sogenannte »Hofer Sonnenhaus«. Es ist das erste Gebäude der Stadt, das im Sonnenhaus-Energiekonzept entstand, und demonstriert einen ganzheitlichen Ansatz in puncto Energieversorgung, Architektur und Nachhaltigkeit, der beeindruckt.

Will man am Standort Hochfranken ein hochgradig energieautarkes Sonnenhaus bauen, ist es unbedingt Voraussetzung, alle notwendigen Komponenten sehr sorgfältig zu planen, zu berechnen und auszulegen, denn die regionalen Mittelgebirgsklimadaten weisen einen überdurchschnittlichen Wärmebedarf bei einem durchschnittlichen Solarstrahlungsangebot im Winter auf.

Aus architektonischer Sicht stellen zwei raumgreifende Elemente bei jedem Sonnenhausprojekt hohe Anforderungen bei der Integration in Grundkonzept und Gestaltung: die Solarthermieanlage sowie der Solarwärmespeicher. Betrachtet man einige, insbesondere frühe, Sonnenhäuser, so ist erkennbar, dass ihre Planer stets Wert auf eine energetisch hohe Ausbeute legten, aber die Zusammenführung von Technik und Gestaltung formal nicht immer optimal gelungen war.

Mit der Anforderung, auch größere Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen in ein Gebäude zu integrieren, mögen einige Architekten mittlerweile vertraut sein. Für große Schichtspeicher gilt das sicher nicht. Uwe Fickenscher beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Zusammenführung zu einem organischen Ergebnis. In einem Interview, das im Dezember 2020 veröffentlicht wurde, fasste er seine Haltung in einem durchaus bemerkenswerten Statement zusammen:

»Wenn man sich auf den Gedanken einlässt, dass die Solararchitektur für das 21. Jahrhundert das sein muss, was die Architektur des Bauhauses für das vergangene war, dann muss man konsequent daran arbeiten, dass Solaranlagen in der Architektur zum Normalfall werden.«


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