BAUEN+ 5/2023

Energie/Fassadenbegrünungen

 (c) Technische Universität Wien, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien
Blick in den Hof des Bundesgymnasiums und -realgymnasiums Wien 7 - GRG 7 (© Technische Universität Wien, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien)

Azra Korjenic und Jutta Hollands


Vertikale Begrünung reduziert den Wärmestrom durch die Fassade

Wie begrünte Fassaden die Temperaturen im Gebäude beeinflussen

 

An drei Forschungsprojekten in Wien wurde untersucht, ob vertikale Begrünungen zur Erhöhung der Energieeffizienz des Gebäudes beitragen. Es konnte gezeigt werden, dass Fassadenbegrünungen sowohl zur Verbesserung der thermischen Dämmung von schwach oder nicht gedämmten Fassaden im Winter führen als auch die sommerliche Überwärmung reduzieren. Begrünungssysteme werten folglich Fassaden nicht nur optisch auf, sondern verringern auch den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes.

Die unaufhaltsame Verstädterung verschlingt große Mengen an Freiflächen und ersetzt sie durch versiegelte Flächen, z.B. aus Asphalt sowie durch Gebäude. Die daraus resultierenden thermischen Eigenschaften der bebauten Umgebung, wie eine geringere Albedo, eine höhere thermische Speichermasse und die fehlende Evapotranspiration, führen in städtischen Gebieten zu dem Phänomen, das als städtischer Wärmeinseleffekt (engl. Urban Heat Island, UHI) bekannt ist. Als Lösung, dem UHI-Effekt entgegenzuwirken, bietet sich die Strategie an, Natur in die Stadtlandschaft zurückzubringen. Mit dem Ziel, einen neuen nachhaltigen städtischen Lebensstil zu schaffen, soll die Symbiose zwischen Natur und Stadt gestärkt werden. Die Begrünung von Bauwerken kann und soll dabei ein Schlüsselelement dieser Transformation sein. Da die Außenflächen von Gebäuden einen großen Raum für die Vegetation in den Städten bieten, hat sich die Begrünung von Dächern und Fassaden als äußerst innovativ in den Bereichen der Ökologie, des Gartenbaus und der Baubranche erwiesen. Aufgrund der großen Menge an verfügbaren Gebäudewänden bieten vertikale Begrünungsmaßnahmen durch die hervorgerufene Evapotranspiration, Verdunstung und Beschattung großes Potenzial zur Abschwächung des UHI-Effekts.


Verbesserung der thermischen Eigenschaften

Wie Untersuchungen gezeigt haben, stellt die vertikale Begrünung ein sehr wirkungsvolles Instrument zur Verbesserung der thermischen Dämmung von schwach oder nicht gedämmten Gebäudeaußenhüllen im Winter, sowie eine Maßnahme gegen sommerliche Überwärmung dar und kann somit zu einer erhöhten Energieeffizienz beitragen. Relevant ist dabei der Wärmedurchgangskoeffizient, auch U-Wert genannt. Dieser gibt die Wärmemenge in Watt (W) an, die durch eine Bauteilfläche von einem Quadratmeter bei einer Temperaturdifferenz von einem Kelvin (K) hindurchfließt. Je kleiner der U-Wert einer Außenwand demnach ist, desto weniger Wärme entweicht durch diese im Winter vom beheizten Innenraum nach außen.

 

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