BAUEN+ 4/2020

Fassadenbegrünung

Fassadenbegrünungen sind optimal, um Außenfassaden jeder Größe und Beschaffenheit »lebendig« mit verschiedenen Pflanzensorten für unterschiedliche Klimabedingungen zu gestalten (© Eberl-Pacan Architekten + Ingenieure Brandschutz)

Reinhard Eberl-Pacan


Brandschutz für »grüne« Fassaden

Gefährdungspotenzial durch Fassaden- bzw. Vertikalbegrünungen an Gebäuden


Der Klimawandel und die zunehmende Verdichtung in städtischen und ländlichen Gebieten, z.B. in innerstädtischen Kerngebieten oder dezentralen Industriegebieten, führen zu einem erhöhten Mangel an Grünflächen. Fassadenbegrünungen können hier Abhilfe schaffen. Sie sind einfach umsetzbar und tragen zur effizienten Begrünung einer Stadt oder eines tristen Industriestandorts bei. Wie für alle anderen Fassadensysteme (z.B. hinterlüftete Fassaden oder WDV-Systeme) sind jedoch auch bei Fassadenbegrünungen brandschutztechnische Überlegungen anzustellen, um die Sicherheit der Fassaden und Gebäude nicht zu gefährden.

Fassadenbegrünungen sind optimal, um Außenfassaden jeder Größe und Beschaffenheit, z.B. für Bürokomplexe, Krankenhäuser, Schulgebäude, Parkhäuser und sonstige Gebäude, »lebendig« mit verschiedenen Pflanzensorten für unterschiedliche Klimabedingungen zu gestalten (s. Abb. 1). Sie schaffen so einen nachhaltigen, lebenswerten und umweltbewussten Lebensraum.

Die Pflanzen nehmen CO2 und Feinstaub auf und sorgen für saubere, kühlere Luft in Städten. Die Grünfassaden sind meist für einen pflegeleichten Gebrauch hergestellt, z.B. werden durch automatische Bewässerungssysteme alle Pflanzen regelmäßig mit der richtigen Menge Wasser und Nährstoffe versorgt. Für dauerhaften Bestand und Wirksamkeit sind Kontrollen vor Ort nötig. Dabei werden die Begrünungen gewartet und es werden Pflanzen beschnitten und ggf. ausgetauscht.


Fassadenbegrünungen

Der Aufbau einer Fassadenbegrünung ist abhängig von den Spezifikationen der dahinter liegenden Wandkonstruktion, dem Klima und der Ausrichtung der Wand. Für die Begrünung eignen sich Pflanzen, die mit speziellen Haftwurzeln, Rankorganen, Schlingen, Dornen oder Stacheln direkt an den Fassaden oder an dafür vorgesehenen Rank- oder Kletterhilfen (Gitter, Seile, Netze o.Ä.) emporklettern (Kletterpflanzen).

Als Rank- oder Kletterhilfen dienen i.d.R. Rankgitter oder Seilsysteme. Während Letztere hauptsächlich aus hochwertigem rostfreiem Edelstahl hergestellt werden, können Gitter oder Spaliere sowohl aus Holz, Bambus als auch aus beschichtetem Stahl oder Edelstahl bestehen.

Neben den traditionellen bodengebundenen Begrünungen von Außenwänden, bei denen die Wasser- und Nährstoffversorgung über natürliche Bodeneinträge (Nährstoffe, Wasser) stattfindet, gibt es mehr und mehr wandgebundene Begrünungssysteme. Sie bilden i.d.R. die Fassade der Außenwand und ersetzen dabei andere Materialien wie Glas, Faserzement, Metalle etc. Da sie keinen Bodenanschluss benötigen, eignen sie sich besonders für innerstädtische Bereiche.

Sie sind nach Anbringung sofort wirksam, bieten große Gestaltungsspielräume (vertikale Gärten) und ein großes Spektrum verwendbarer Pflanzen. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt über automatische Anlagen. Der Aufwand für Pflege und Wartung ist deshalb insgesamt höher als bei bodengebundenen Begrünungen.


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