BAUEN+ 4/2022

Bauakustik/Fenster und Vorhangfassaden

Abbildung zum Fachartikel »Schalldämmung von Fenstern und Vorhangfassaden«
Prinzip der Schallmessung im Labor (© ift Rosenheim)

Joachim Hessinger


Schalldämmung von Fenstern und Vorhangfassaden

Anforderungen und Nachweisverfahren


Die Schalldämmung von Fenstern und Fassaden ist ein wichtiger Aspekt bei Planung und Nachweis eines ausreichenden Schallschutzes in Gebäuden. Dieser Artikel gibt einen Überblick unter Berücksichtigung der Festlegung der Anforderungen sowie der Nachweisverfahren.


In Deutschland werden Regelungen und Anforderungen zum baulichen Schallschutz in Wohngebäuden, aber auch in Schulen, Krankenhäusern und Hotels, in der Norm DIN 4109 formuliert. Die Norm beschäftigt sich sowohl mit dem Schallschutz gegen Außenlärm als auch mit dem Schallschutz im Gebäudeinneren.

Fenster und Vorhangfassaden sind als Bestandteil der Gebäudehülle wichtige Bauprodukte, deren Schalldämmung in die Planung eingehen muss. Im Wesentlichen ist bei Fenstern und Vorhangfassaden der Schallschutz gegen Außenlärm zu beachten, insbesondere bei Vorhangfassaden ist jedoch auch deren Einfluss auf die Schallübertragung im Gebäudeinneren zu betrachten und planerisch zu berücksichtigen.

In diesem Fachartikel wird ein Überblick über die Schalldämmung von Fenstern und Vorhangfassaden gegeben, der die Ermittlung der Kenndaten und die planerische Umsetzung zum Nachweis der Anforderungen beschreibt.


Schallschutz gegen Außenlärm

Anforderungen und Nachweisverfahren

Beim Schallschutz gegen Außenlärm wird die Anforderung an die Schalldämmung der gesamten Außenfassade (d.h. für Fenster, Außenwand, Vorhangfassade und ggf. noch weitere Einbauten wie Lüfter oder Rollladenkästen) gestellt. Dafür wird als Anforderungskenngröße das erforderliche bewertete Bau-Schalldämm-Maß erf. R'w,ges in Abhängigkeit von Außenlärmbelastung und Raumnutzung festgelegt.

erf. R'w,ges = La - KRaumart (1)


Gleichung (1)

Bestimmung der erforderlichen Schalldämmung eines Außenbauteils abhängig von Außenlärmsituation (maßgeblicher Außenlärmpegel La) und Raumnutzung über Korrektursummand

KRaumart = 25 dB (Bettenräume in Krankenhäusern)

KRaumart = 30 dB (Aufenthaltsräume in Wohnungen)

KRaumart = 35 dB (Büroräume)


Nachweisverfahren

Für den Nachweis des ausreichenden Schallschutzes einer geplanten Konstruktion wird die resultierende Schalldämmung der Gebäudehülle R’w,ges – abhängig von Flächenanteil und Schalldämmung der Einzelkomponenten (d.h. von Wand, Fenster, Tür, Rollladenkasten, Lüfter etc.) – ermittelt. Die Berechnung erfolgt nach Vorgaben in der DIN 4109-2 [2]. Im einfachen Fall einer Außenwand mit einem Fensterelement ergibt sich nach Gleichung (2):

Gleichung 2(2)


Gleichung (2)

Rechnerische Ermittlung der Schalldämmung einer Außenwand mit einem Fensterelement (schalltechnisch unkritische Einbausituation des Fensters); dabei beschreiben Rw,Fenster und Rw,Wand die Schalldämmung und SFenster und SWand die Flächen der jeweiligen Bauteile, Sges ist die Gesamtfläche.

Wenn eine Vorhangfassade die gesamte Gebäudehülle ausfüllt, kann für dieses Bauteil R'w,ges = Rw,Vorhangfassade gesetzt werden.


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