BAUEN+ 6/2021

Wohnformen

Abbildung zum Fachartikel »Neues Wohnen im Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen«
Räumliche Zusammenhänge in gemeinschaftlichen Wohnformen (© Friedrich May)

Susanne Rexroth


Neues Wohnen im Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen

Cluster- und Variowohnungen für neue Lebensentwürfe


Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr verändern sich Wohnformen. Besonders auffällig ist die Zunahme an Ein-Personen-Haushalten. Aber auch neue Lebensentwürfe verlangen Wohnungen, die den individuellen und pluralisierten Zielgruppen entsprechend anpassbar in der Nutzung sind. Zudem prägen Unsicherheiten derzeit viele Lebenssituationen.

Ziel ist daher eine Robustheit, die es ermöglicht, dass Wohnungen einfach umgenutzt werden können im Falle von unvorhersehbaren Entwicklungen. Zugleich resultieren spezifische Anforderungen aus der Inklusion von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen an die Ausstattungsqualität von Wohnungen und Gebäuden, z.B. an eine verbesserte Barrierefreiheit.

Im Auftrag bzw. mit der Förderung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben Forschungsteams der HTW Berlin, der FH Potsdam, der TH OWL und die sol·id·ar planungswerkstatt neue Wohnformen wie Cluster-Wohnen und Konzepte wie Variowohnungen wissenschaftlich untersucht und ausgewertet (siehe Tab. 1). Was die beiden Wohnkonzepte miteinander verbindet ist ihr Anspruch, anpassungsfähig und flexibel zu sein.


Begriffsklärung: Cluster-Wohnung, Variowohnung

Neue Wohnformen wie Cluster-Wohnen und Konzepte wie Variowohnungen können auf die neuen, geänderten Bedarfe und Bedürfnisse an Wohnraum reagieren. Während sich Cluster-Wohnungen durchaus als Typologie einordnen lassen, sind Variowohnungen hierfür eher nicht geeignet, denn ihr Ansatz der Variabilität hängt von der Bau­weise und der Nachnutzung ab.

Wohnen im Cluster heißt, dass innerhalb einer größeren Gesamtwohneinheit mehrere kleinere Wohneinheiten zusammengefasst sind. Das unterscheidet das Cluster-Wohnen von einer Wohngemeinschaft, denn jeder privaten Einheit steht ein Bad (Sanitärzelle) und optional eine (Tee-)Küche zur Verfügung.

Fallen in Cluster-Wohnungen die Individualzimmer zwar eher klein aus, so wird umso mehr Wert auf großzügige Gemeinschaftsflächen und Begegnungsräume gelegt. Sie sind integraler Bestandteil der baulichen Form, und die individuellen Teilbereiche stehen in einer räumlichen Beziehung zu ihnen, was Cluster-Wohnungen wiederum von Wohnheimen abgrenzt (vgl. Abb. 1).

Die Bewohnergruppe versteht sich als frei wählbare, heterogene Gemeinschaft, die sich selbst ihre Regeln für das Zusammenleben aufstellt und in allen organisatorischen und administrativen Fragen mitbestimmt. Die Eigentumsform ist eher gemeinwohl- und weniger renditeorientiert.

Dieser Anspruch und der Anspruch des gemeinschaftlichen, solidarischen Miteinanders sind die zentralen Leitmotive auch von Genossenschaften, die häufig Cluster-Wohnungen entwickeln, um das Zusammenleben vielfältiger Lebensentwürfe zu ermöglichen.


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