BAUEN+ 5/2022

Nachhaltigkeit/Marktstudie

Abbildung zum Fachartikel »Marktstudie ›Nachhaltiges Bauen‹«
Eingesetzte Nachhaltigkeitselemente (© Joachim Schmidtke)

Joachim Schmidtke


Marktstudie »Nachhaltiges Bauen«

Studie nennt Herausforderungen, Chancen und Strategien auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit


Nachhaltigkeit ist längst im Mainstream angekommen. Wie wichtig das Thema jedoch für die Immobilien- und Baubranche ist, zeigt nun die Marktstudie »Nachhaltige Gebäude 2021«: 94 Prozent der Branchenvertreter und -vertreterinnen halten Nachhaltigkeit für einen entscheidenden Faktor für ihren unternehmerischen Erfolg. Die Studie erläutert zudem Trends wie Resilienz, Digitalisierung und Wohlbefinden.


In der Studie »Nachhaltige Gebäude 2021« [1] geben 700 Branchenvertreterinnen und -vertreter Einblicke in den Status quo der Bauindustrie im Bereich Nachhaltigkeit. Die Studie nennt zudem Herausforderungen, Chancen und Strategien auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

Da die Nachhaltigkeit eines Gebäudes immer nur aus einer ganzheitlichen Perspektive bewertet werden kann, müssen alle Beteiligten der Wertschöpfungskette – von der verbrauchten Energie über die verwendeten Rohstoffe bis hin zur Verwertung am Ende des Lebenszyklus – einbezogen werden.

Ramboll hat daher für die Marktstudie »Nachhaltiges Bauen« Architektinnen und Architekten, Beraterinnen und Berater, Entwicklerinnen und Entwickler, Bauunternehmerinnen und -unternehmer, Immobilieninvestorinnen und -investoren, Mieterinnen und Mieter, Zulieferinnen und Zulieferer sowie Forscherinnen und Forscher aus Skandinavien, Großbritannien und Deutschland befragt.


Klimaneutralität: wachsende Bedeutung und Herausforderungen

Fast 40 Prozent der CO2-Emissionen und ein Drittel der Treibhausgasemissionen weltweit entstehen im Zusammenhang mit Gebäuden. Vor diesem Hintergrund steht die Immobilien- und Baubranche zunehmend unter Druck, ihren Ausstoß zu senken und aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

In Deutschland zeichnet sich Klimaneutralität als der wichtigste Trend der Branche ab: Weit über 70 Prozent der Umfrageteilnehmenden schätzen das Thema als besonders bedeutend ein. Auch international bilden die Ergebnisse einen neuen Fokus auf Klimawandel ab: Schon 62 Prozent der Befragten haben klare Ziele für die Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks definiert oder planen dies in naher Zukunft.

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gibt es jedoch unterschiedliche Hürden (s. Abb. 1). Die Befragung zeigt, dass die größte Herausforderung für die Branche fehlende finanzielle Anreize sind. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mangelnde technischen Lösungen und fehlendes Wissen.


Net-Zero-Gebäude

70 Prozent der Befragten halten kohlenstofffreie Gebäude für eine strategische Geschäftspriorität. Fast ein Drittel haben CO2-freie Gebäude bereits in ihre Geschäftsstrategien integriert und 39 Prozent erwägen es. Der Ländervergleich zeigt, dass Deutschland, Finnland und Großbritannien Spitzenreiter in Bezug auf die Kohlenstoffneutralität sind.

Zur Etablierung von Net-Zero-Gebäuden in der Branche als Standard braucht es Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure mit einem tiefgreifenden Verständnis dafür, wie sie mit ihrer Planung Emissionen vermeiden bzw. minimieren können. Die Studie zeigt jedoch, dass gerade das technische Know-how vielerorts noch fehlt.

Planerinnen und Planer müssen stets die gesamte Lieferkette im Auge behalten, wenn sie CO2-neutrale Gebäude schaffen wollen. Von Gewinnung, Produktion und Transport von Materialien bis hin zur Installation und sogar Wartung ergeben sich immense Einsparpotenziale. Bis zu 40 Prozent des Treibhausgasausstoßes kann allein durch den Wechsel von emissionsreichen zu emissionsarmen Materialien vermieden werden.

Man spricht in diesem Kontext von »Embodied Carbon«, also der CO2-Bilanz von Materialien. Auch die Wiederverwendung bestimmter Bauteile und Materialien reduziert die CO2-Emissionen und findet daher zunehmend Eingang in die Branche (s Abb. 2).


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