BAUEN+ 3/2023

Nachhaltigkeit/Sanierung

Abbildung zum Fachartikel »Klimafreundliche Sanierung eines Fachwerkhauses«
Klimafreundlich saniertes Fachwerkhaus, Ansicht Süd-Ost (© Anne Raupach)

Anne Raupach


Klimafreundliche Sanierung eines Fachwerkhauses

Nachhaltiges Technikkonzept für erhaltenswerte Bausubstanz


Das Fachwerkhaus im Landkreis Kassel steht beispielhaft für die klimafreundliche Sanierung von erhaltenswerter Bausubstanz – mit nachhaltigem Technikkonzept ohne fossile Energieträger und gleichzeitiger Verwendung von ökologischen und nachhaltigen Baustoffen wie Holz, Lehm, Zellulose und Kalk. Ziel war es, regionale, langlebige, nachhaltige und wiederverwertbare Baustoffe zu verwenden und klimaschädliche Produkte zu vermeiden.


Das Wohnhaus und die dazugehörige Scheune wurden 1912 errichtet und als kleinbäuerlicher Hof mit Gartenbau und Tierhaltung für den eigenen Bedarf genutzt. Die Familie des Erbauers sanierte das Haus in den 1970er-Jahren und passte es an den damaligen Stand der Technik an. Dazu gehörten Sanitär- und Elektroinstallation, Innendämmung mit Styropor-Gipskartonplatten, Kunststofffenster, Ölzentralheizung, PVC-Bodenbeläge, Holzbeschichtungen, Türenaustausch und einiges mehr.

Alle diese nachträglichen Einbauten und vermeintlichen Hochleistungsbaustoffe mussten bei der Sanierung im Jahr 2020 vollständig entfernt und kostenintensiv entsorgt werden. Zum Teil handelte es sich um gesundheitsgefährdende Schadstoffe.

Nach den Abbrucharbeiten blieb die Rohbaustruktur aus dem Erbauungsjahr zurück. Alle ursprünglich verbauten Materialien waren natürlichen Ursprungs und in hervorragender Qualität erhalten geblieben – Tannenholz, Ziegelmauerwerk, Lehmschüttungen.

Reduziert auf den Rohbau begannen die Sanierungsarbeiten mit der Wiederherstellung der Wohnqualität nach heutigem Stand der Technik und unter Einhaltung eines ökologischen, klimafreundlichen Grundkonzepts.


Grundrissveränderungen

Die Grundrisse sollten maximal flexibel gestaltet werden, um auf spätere Änderungen der Lebensverhältnisse einzugehen sowie nicht notwendigen Flächenverbrauch und den damit verbundenen Energieaufwand zu vermeiden. Das Haus kann in ein bis drei Wohneinheiten aufgeteilt werden. Durch den Ausbau des Sockel- und Dachgeschosses konnten innerhalb der gleichen Hülle 60 m2 zusätzliche Wohnfläche gewonnen werden.

Im Sockelgeschoss entstand im Bereich des ehemaligen Öltanklagers und Heizungsraums eine kleine Einliegerwohnung. Wanddurchbrüche und vergrößerte Fensteröffnungen binden die Wohnung an den Garten an und gewährleisten eine gute Belichtung.

Im darüber liegenden ersten Wohngeschoss entstand durch die Auflösung der kleinteiligen Räume ein großer Raum mit fließenden Übergängen zwischen Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. Durch zusätzliche Fenster in der Ost- und Westfassade werden die Räume nun aus jeder Himmelsrichtung belichtet. Ein kleines Bad sowie ein zusätzlicher Raum, der als Schlafzimmer genutzt werden kann, ermöglichen in Zukunft die Trennung der Etage als eigenständige Wohnung.


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