BAUEN+ 6/2023

Nachhaltigkeit/Emissionen

 (c) Büro Uebele / Werner Sobek, Stuttgart
Nicht-atmosphärische Absorption der globalen CO2-Emissionen (© Büro Uebele / Werner Sobek, Stuttgart)

Roland Bechmann und Stefanie Weidner


Graue Emissionen im Bauwesen eindämmen

Bestandsaufnahme und Optimierungsstrategien


Das Bauwesen ist einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen, die sich aus Emissionen aus dem Betrieb und aus Herstellung, Instandhaltung und Abbruch, den sogenannten grauen Emissionen, zusammensetzen. Insbesondere graue Emissionen bieten Potenzial für eine zeitnahe Reduzierung. Bei Massivbauten lohnt vor allem ein Blick auf die Tragkonstruktion, denn der Gesamtmaterialbedarf kann insbesondere in den frühen Planungsphasen erheblich reduziert werden.


Die für den Klimaschutz zu erreichenden Ziele sind klar definiert: Zusammen mit vielen anderen Ländern der internationalen Staatengemeinschaft hat sich Deutschland 2015 in Paris dazu verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg (verglichen mit dem vorindustriellen Niveau) deutlich unter 2° C zu halten. Darüber hinaus sollen alle Anstrengungen unternommen werden, die Erderhitzung auf 1,5° C zu begrenzen. Grund hierfür sind nicht nur die sonst zu erwartenden negativen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt mit einem beispiellosen Artensterben und großflächiger Zerstörung von natürlichem Lebensraum.

Es geht auch um das Überleben der menschlichen Zivilisation; diese ist spätestens ab einer Erhöhung um 2° C mit destabilisierenden klimatischen Bedingungen konfrontiert [1]. Die Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs werden – auch bei einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° C  – in vielen Sektoren spürbar sein. Hitze- und Dürrewellen und eine steigende Anzahl von Hochwasserereignissen werden nicht nur die Land- und Forstwirtschaft und die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch das Bauwesen.


Emissionen von Treibhausgasen: Reduktionsziele für Deutschland

Was aber bedeutet das o.g. Ziel für Deutschland? Welches Restbudget an CO2 darf Deutschland maximal noch ausstoßen? Dieser Frage ist der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) nachgegangen und hat sie wie folgt beantwortet [2]: Im August 2022 betrug das CO2-Restbudget für Deutschland nur noch 2,0 Gt (in der Annahme, dass das 1,5-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 67% erreicht werden soll).

Stellt man dieses Restbudget in Relation zu den tatsächlichen Emissionen, so ist das Ergebnis erschreckend (siehe Abb. 2): 2021 betrugen die deutschen Kohlendioxidemissionen 679 Mio. t, im darauffolgenden Jahr immer noch 666 Mio. t. Bei einem etwa gleichbleibenden Verbrauch wäre das deutsche Budget zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels somit bereits 2024 aufgebraucht [3]. Doch selbst wenn die Lage so dargestellt fast aussichtslos erscheint, lohnt es sich für jedes Zehntelgrad zu kämpfen – und es gibt auch Mittel und Wege, dies zu erreichen.

Den ganzen Beitrag können Sie in der November-Ausgabe der Bauen+ lesen. 

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