BAUEN+ 2/2025

Nachhaltigkeit/Building Information Modeling

Grafik »DIN BIM Cloud«
Die DIN BIM Cloud ist auf die Anforderungen der am Bau beteiligten Akteure ausgerichtet (© DIN)

Andreas Frisch


BIM und Normen bilden die Leitplanken für zirkuläres Bauen

Die Kreislaufführung von Rohstoffen gibt die Richtung vor


Mit umweltbezogenen Daten lassen sich Baurohstoffe im Kreis führen und Ökobilanzen von Gebäuden erstellen – was wiederum dazu beiträgt, Rohstoffe zu schonen und Abfälle zu vermeiden. Doch wie können Anwender diese Daten generieren? Das BIM-Modell, Normen und eine digitale Lösung von DIN unterstützen dabei.


Keine Frage, der Bausektor muss nachhaltiger werden: Bislang verantwortet die Branche etwa 50% der Rohstoffgewinnung in der Europäischen Union, zumeist noch primäre Rohstoffe. Auch mehr als 35% des Abfallaufkommens in der EU entfallen auf den Bausektor. Hinzu kommen die Treibhausgasemissionen aus Rohstoffgewinnung, der Herstellung von Bauprodukten sowie aus dem Bau und der Renovierung von Gebäuden. Diese werden auf fünf bis 12% der gesamten nationalen Treibhausgasemissionen geschätzt.

Allein 80% dieser Emissionen ließen sich mit einer höheren Materialeffizienz einsparen [1]. Das heißt: Nachhaltigeres Bauen ist ein wesentlicher Hebel, um Rohstoffe zu schonen und das Abfallaufkommen zu senken. Für die Branche, die sich zweifellos positiv auf viele Wirtschaftszweige, Arbeitsplätze vor Ort und die Lebensqualität der Menschen auswirkt, ist das eine Herausforderung – wie lässt sich das umsetzen? Ein vielversprechender Ansatz ist das »zirkuläre Bauen«, d.h., Rohstoffe im Kreis zu führen, indem sie wiederverwendet statt entsorgt werden.


Wissen, was im Gebäude steckt

Wer von Zirkularität spricht, denkt in Kreisläufen. Im Bausektor bedeutet das, das Gebäude von heute als Ressource für das von morgen zu verwenden. Um dies zu realisieren und die verwendeten Baurohstoffe und -produkte im Kreis zu führen, braucht es jedoch Daten. Beispielsweise muss mess- und nachweisbar sein, welche Teile eines Gebäudes nachhaltig sind und sich nach Abbruch wiederverwenden lassen. Doch wie können Planer und Architekten die erforderlichen Daten möglichst einfach ermitteln?

Building Information Modeling (BIM) unterstützt dabei, denn die Methode bietet sich nicht nur für die Planung und für den laufenden Betrieb von Gebäuden an, sondern leistet auch in Sachen Datentransparenz, CO2- und Ökobilanzen wertvolle Dienste. So kann ein BIM-Modell etwa Informationen darüber liefern, inwiefern ein Gebäude aus zirkulär einsetzbaren Bauteilen besteht.

Damit das funktioniert, braucht es zwei Dinge:

  • 1. Normen und Standards als Leitplanken fürs zirkuläre Bauen
  • 2. Tools, mit denen Anwender diese Nachhaltigkeitsdaten schnell und einfach generieren können.


Normen sind die Leitplanken fürs zirkuläre Bauen

Wenn es um zirkuläres Bauen geht, spielen Normen und Standards an vielen Stellen eine wichtige Rolle, etwa beim Thema Umweltproduktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration, kurz EPD): EPDs enthalten Informationen über die Umweltauswirkungen von Bauprodukten, etwa Fenster, Türen oder Beschläge. Die Umweltauswirkungen von Bauleistungen und -prozessen lassen sich ebenfalls damit beschreiben und so die Nachhaltigkeit eines Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus bewerten.

In diesem Zusammenhang stellen Normen sicher, dass EPDs einheitlich aufgesetzt und vergleichbar sind, etwa die DIN EN 15804 »Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen – Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte« [2]. Die europäische Norm legt Regeln für Produktkategorien fest, die für die EPDs von Bauprodukten und Bauleistungen benutzt werden können. Sie trägt so dazu bei, dass Anwender Produkte, Leistungen und Prozesse aus dem Baubereich identifizieren und auswählen können, die nachhaltiges Bauen unterstützen.


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