BAUEN+ 2/2023

Bauakustik/Schalldämmung

Abbildung zum Fachartikel »Bauakustik und kostengünstiger Wohnraum«
Wohngebäude mit erheblicher Straßenverkehrslärmexposition benötigen eine optimale Grundrissplanung und ausreichende Schalldämmung der Außenbauteile (© Birger Gigla)

Birger Gigla


Bauakustik und kostengünstiger Wohnraum

Ein Plädoyer für ausreichende Schalldämmung


Die bauakustischen Anforderungen an die Luft- und Trittschalldämmung gelten als Qualitätsmerkmale im Wohnungsbau. Ausreichende Schalldämmung ist ein Vorteil bei der Nachhaltigkeitsbewertung: Wer lebt schon gerne über lange Zeit in einem lärmbelasteten Gebäude? Die Bauakustik wird inzwischen jedoch auch als Kostentreiber angesehen, der günstigen Wohnraum verhindert. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit der unterschiedlichen Zielvorstellungen.


Der Schallschutz gehört nach der europäischen Bauproduktenverordnung [1] und nach allen Landesbauordnungen zu den Grundanforderungen an Gebäude. Das Bauwerk muss derart entworfen und ausgeführt sein, dass der von den Bewohnern wahrgenommene Schall auf einem Pegel gehalten wird, der nicht gesundheitsgefährdend ist und bei dem zufriedenstellende Nachtruhe, Freizeit- und Arbeitsbedingungen gewährleistet sind [1]. Ziel ist die Sicherstellung der Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner während des gesamten Lebenszyklus des Bauwerks. Im Vordergrund steht die ungestörte Nachtruhe.

Die Schallschutzziele werden durch Mindestanforderungen an die Schalldämmung von Bauteilen und an die zulässigen Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen in Wohngebäuden durch die Norm DIN 4109-1 geregelt. Als schutzbedürftige Räume gelten alle Räume, die dem dauernden Aufenthalt von Personen dienen. Baumängel, die sich auf die Schalldämmung auswirken, fallen den Bewohnerinnen und Bewohnern auf und werden typischerweise sofort beanstandet.

Andere baukonstruktive Mängel, wie unzureichende Abdichtung oder Dämmung, werden häufig erst später bemerkt. Die baubegleitende Überprüfung der Luft- und Trittschalldämmung durch bauakustische Messungen (DIN 4109-4) gilt daher als effiziente Maßnahme zur Qualitätssicherung.

Durch die Entwicklung der Hypothekarkredite und infolge von Preissteigerungen für Baumaterialien ist es für Unternehmen des Wohnungswesens derzeit schwierig, »kostengünstigen Wohnraum« zu erstellen. Dies betrifft insbesondere den Wirtschaftszweig »Vermietung von Wohnungen«. Infolge hoher Baukosten kommt es zu steigenden Kaltmieten, da die Vermietung von Wohnungen ansonsten unrentabel wird.

Dieser Trend wird durch eine zunehmende Nachfrage nach Mietwohnungen verstärkt, da sich viele Privatpersonen durch steigende Zinsen keine Eigentumswohnungen oder Häuser in der gewünschten Lage leisten können. Die Problematik betrifft insbesondere die Städte, in denen immer mehr Menschen wohnen. Nach Angaben von Statista beträgt im Jahr 2021 in Deutschland der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung 77,5%, mit steigender Tendenz (de.statista.com, 2023).

Allerdings gilt nach der Definition von Statista bereits eine Siedlung mit über 2.000 Einwohnern in Deutschland als Stadt. Eine Großstadt zählt mindestens 100.000 Einwohner. Großstädte sind für viele Zielgruppen attraktiv, durch Beschäftigungsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen und Hochschulen sowie abwechslungsreiche Freizeit- und Kulturangebote.


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