BAUEN+ 2/2024

Nachhaltigkeit/Quartierentwicklung

Städtebaulicher Entwurf für gewerbenahen Wohnraum in Leinfelden-Echterdingen
Städtebaulicher Entwurf als Grundlage, ohne Maßstab (© Lab711 Labor für urbane Orte und Prozesse)

Sabine Lorenz, Philipp Schwarz


Zukunftsfähiges Bauen bedeutet viele Anforderungen zu erfüllen

KaepseLE soll ökologische, ökonomische und soziale Kriterien in Einklang bringen


Lösungen für zukunftsfähiges Bauen sind gesucht, denn adäquater, bezahlbarer Wohnraum muss geschaffen werden, der in den nächsten 100 Jahren nicht zu einer ökonomischen und ökologischen Belastung werden soll. Im Projekt »KaepseLE Goldäcker« werden in drei Baufeldern unterschiedliche Konzepte entwickelt, die diesen schwierigen Anforderungen gerecht werden. Das Projekt ist Teil der Internationalen Bauausstellung in der Region Stuttgart 2027 (IBA’27) und sieht sich mit zusätzlichen schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert.


Bisher ist das Bauen von Häusern, Straßen oder anderen Bauwerken in Deutschland klimaschädlich. Die gasförmigen Produktionsabfälle von Architektur und künstlichen Objekten landen in der Atmosphäre und sind dort ein Hauptverursacher des Klimawandels. Die für das Bauen erforderlichen Stoffe werden als Kiese, Sande, Erden, Erze dem Boden, als Bauholz dem Wald, entnommen oder importiert. Der Bodenaushub für einen Neubau verwandelt sich in dem Moment seiner Entnahme zu Abfall.

Verbrauchte bauliche Hüllen werden in der Regel abgebrochen und können konstruktionsbedingt nur noch als »downgecycelte« Schüttung in den Zyklus des Bauens rückgeführt werden. Der hohe Materialbedarf verschlingt sowohl primäre als auch subsidiäre Baustoffe. Und obwohl die Summe der verbauten Rohstoffe und die der baulichen Räumlichkeiten pro Kopf ständig steigt, herrscht ein Wohnraummangel. Besonders bezahlbarer Wohnraum wird nachgefragt. Was also tun?

Die Internationale Bauausstellung in der Region Stuttgart 2027 (IBA'27) will diese drängenden baulichen und klimarelevanten Fragen benennen und exemplarische Lösungswege für ein klima- und materialneutrales Bauen erproben. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen (LE) hat sich mit dem »KaepseLE« beworben und ist seit 2023 ein offizielles IBA'27-Projekt.

»KaepseLE« ist ein Akronym für Klimaschutz und -anpassung durch emissionsfreies Bauen, Pflanzen, Stoffkreisläufe und Energievernetzung in Leinfelden-Echterdingen. Ein »Käpsele« ist ein schwäbisches Synonym für eine pfiffige, gewitzte Person mit kreativen Ideen. KaepseLE gesucht also!

Leinfelden-Echterdingen befindet sich südlich der Stuttgarter Kessellage auf der sehr fruchtbaren Filderebene. Die Fildern sind quasi eine Stuttgarter Stadterweiterung. Hier liegen der Flughafen, die Landesmesse und der neue Stuttgart-21-Fernbahnhof sowie große Gewerbebetriebe wie Bosch oder Daimler Trucks. LE ist eine Stadt der Gebietsreform aus dem Jahr 1975.

Vier Ortsteile wurden zu einer polyzentralen Stadt vereint. Folgen der Lage für LE sind ein deutlicher Einpendlerüberschuss und ein Mangel an Wohnraum. Um also dem Bedarf nach gewerbenahem Wohnraum in zentraler und mit öffentlichem Nahverkehr (S-/U-Bahn) gut erschlossener Lage nachzukommen, wurde am westlichen Ortsrand von Echterdingen eine Arrondierung vorgenommen.


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