Die Wärmepumpentechnologie gilt als vielversprechende Lösung zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Gebäudesektor. Angesichts deren wachsender Bedeutung werden vermehrt Fragen zur Eignung von Bestandsgebäuden für diese Technologie aufgeworfen. Der Artikel betrachtet kritisch die aktuelle Diskussion über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Bezug auf Wärmepumpen, beleuchtet die Grenzen ihrer Einsatzfähigkeit und untersucht mögliche Maßnahmen zur Ertüchtigung von Bestandsgebäuden für den Einsatz von Wärmepumpen.
Der Versuch der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hat zum Teil zu erbitterten politischen Diskussionen geführt. Vergleicht man aber nüchtern den Koalitionsbeschluss direkt nach der Bundestagswahl und das im September verabschiedete Gesetz, sind die Unterschiede aus technischer Sicht nicht besonders groß. Es verbleibt, trotz Verlängerung der Fristen, die Kernforderung nach dem Einsatz von mindestens 65% erneuerbarer Energie bei der Gebäudeheizung.
Zusätzlich werden die Kommunen verpflichtet, eine »Wärmenetzplanung« durchzuführen. Letzteres ist sinnvoll, da eine möglichst flächendeckende Erschließung vieler Gebäude mit zentral erzeugter regenerativer Energie ökologisch sinnvoll ist und finanziell entlastend für die Gebäudeeigentümer und Mieter wirkt. Dennoch wird langfristig ein großer Gebäudebestand verbleiben, der weder mit Fernwärme noch mit anderen regenerativen Wärmeerzeugern betrieben wird.
Der Ausbau von Fernwärme ist kosten- und zeitaufwendig. 2021 wurden nur rund 14% aller Wohnungen in Deutschland mit Fernwärme beheizt. Die Wärmeerzeugung erfolgt dabei zum weit überwiegenden Teil mit fossiler Energie [1]. Andere regenerative Wärmequellen, wie Holz, Pellets, Biogas und grüner Wasserstoff, sind nicht »massentauglich«. Sie werden entweder vorzugsweise – wie Wasserstoff – in der Industrie verwendet oder sind nicht ausreichend verfügbar. Zudem rückt die Feinstaubbelastung durch Holzverbrennung immer mehr in den Fokus.
Wärmepumpen verbleiben also, neben kommunalen Wärmekonzepten, eine wichtige Lösung. Sie sind einfach zu installieren, langlebig und im Vergleich zu anderen nicht fossilen Energieerzeugern preiswert. Zudem sind sie absolut zukunftsfähig, denn je mehr die Stromerzeugung dekarbonisiert wird, umso höher wird auch der regenerative Anteil der Energieerzeugung bei der Beheizung von Gebäuden sein.
Allerdings hält sich hartnäckig die Auffassung, dass Wärmepumpen eine »Neubaulösung« sind. Ältere Gebäude seien für die Ausstattung mit Wärmepumpen ungeeignet. Haupthindernis sei die unzureichende Dämmung. Zunächst müsse ein altes Gebäude umfangreich gedämmt werden, danach sei erst der Einsatz einer Wärmepumpe möglich.
Den ganzen Beitrag können Sie in der November-Ausgabe der Bauen+ lesen.
Informationen zur Abo-Bestellung
Diesen Beitrag finden Sie auch zum Download im Heftarchiv.
Weitere Fachbeiträge zum Thema »Wärmepumpen«