BAUEN+ 5/2023

Gebäudetechnik/Ingenieurholzbau

 (c) Sven Schneider Slb Architekten und Ingenieure
Das direkt am Bahnhof errichtete Fahrradparkhaus fungiert zugleich als Mobilitäts- und Infopunkt für die diversen Verkehrsarten (© Sven Schneider Slb Architekten und Ingenieure)

Marc Wilhelm Lennartz


Vereint im Wandel: Holzbau und Mobilität

Organische Holzbauarchitektur für ein Fahrradparkhaus

 

Die Verbindung von ökologischer Bauweise mit emissionsfreiem Verkehr hat im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach ein Fahrradparkhaus als Mobilitäts- und Infopunkt hervorgebracht, das als Schnittstelle für den intermodalen Verkehr dient. Dem innovativen Ansatz folgt der Holzbau in logischer Konsequenz. Passend zum Projekt kombinieren die fassadenintegrierten Photovoltaikmodule Gestaltung und dezentrale Energieerzeugung.

Die Renaissance des Fahrrads als umweltfreundliches, gesundheitsförderndes und staufreies Fortbewegungsmittel dauert seit Jahren unvermindert an. Um diesen verkehrlichen Wandel zu unterstützen, hat die rund 50.000 Einwohner zählende Mittelstadt Bad Kreuznach ein hölzernes Fahrradparkhaus errichtet. Denn die alltäglichen Pendlerströme verursachen, da zudem auch Dienstsitz der Kreisverwaltung des gleichnamigen Landkreises und wirtschaftliches Zentrum der umliegenden Region mit 150.000 Menschen, an den Ein- und Ausfallstraßen morgens und abends regelmäßig Staus. Um diesem Zustand eine Alternative durch Wandel gegenüber zu stellen, ist am Bahnhof der Kurstadt eine sogenannte ›Mobilitätsstation‹, die als Schnittstelle für den intermodalen Verkehr dient, gebaut worden. Dort wird die Nutzung von verschiedenen Verkehrsmitteln koordiniert, um sowohl die Fahrt zum Arbeitsplatz als auch Freizeitverkehre möglichst lückenlos auf die verschiedenen Verkehrsträger zu verteilen, allen voran auf das Fahrrad. Dazu passte die Teilnahme am Bundeswettbewerb »Klimaschutz im Radverkehr«, die über die Förderzusage letztlich auch die ressourcenschonende Holzbauweise begünstigte. Mit der Mobilitätsstation erhofft sich die Kommune nicht nur eine Entlastung des innerstädtischen Straßennetzes vom Pkw-Verkehr, sondern zugleich auch eine verbesserte Wohnumfeldqualität für die Bürger und eine Steigerung der Attraktivität des lokalen Einzelhandels.


Organische Gebäudeform

Das neue Fahrradparkhaus wartet im Erdgeschoss mit einem Dienstleistungscenter für den (Rad-)Tourismus, E-Mobilität (E-Bikes, E-Lastenräder, E-Rikschas, Elektroauto) sowie einer ÖPNV-Infostelle inkl. WC und Aufenthaltsraum auf. Hier können sich die Pendler und Reisenden z. B. ein (Elektro-)Fahrrad mieten, ihre Räder sicher parken und bei Bedarf reparieren lassen oder gar ein neues Pedelec kaufen. Der eigentliche Parkraum befindet sich im Obergeschoss, das auf ca. 780 m² Fläche rund 400 Radabstellplätze entgeltlich (einfacher Stellplatz: 0,50 €/Tag, Box: 1,- €/Tag) bereithält. Die E-Bikes können während des Parkvorgangs über den im Gebäude selbst erzeugten Strom aufgeladen werden.

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