BAUEN+ 4/2023

Gebäudetechnik/Holzmischbauweise

Abbildung zum Fachartikel »Neue ökologische Holzbausiedlung mit weiterem Zukunftspotenzial«
Auch so kann eine urbane Neubausiedlung ausschauen: in hohen architektonischen wie holzbaulichen Qualitäten (© Andreas Knoblauch)

Marc Wilhelm Lennartz


Neue ökologische Holzbausiedlung mit weiterem Zukunftspotenzial

Stadt und Land baulich integriert


Im Münchner Stadtteil Oberföhring wurde Deutschlands bis dato größte Holzbausiedlung errichtet. Dabei hat ein Projekt die Standards verlassen und urbane und rurale Bezüge miteinander vereint, neue Nachbarschaften inklusive. Denn die von einer Baugemeinschaft errichtete Siedlung wartet mit Biodiversitätsgründächern und Gemeinschaftsräumen auf und verbindet dabei das Ökologische mit dem Sozialen.


Auf einem ehemaligen Kasernengelände wurde im Münchner Stadtteil Oberföhring ein neues Quartier errichtet. Das »Prinz-Eugen-Park« benannte, ca. 30 Hektar große Areal, beherbergt rund 1.800 Wohnungen für über 4.000 Menschen. Auf etwa einem Drittel des Neubaugebiets ist eine ökologische Mustersiedlung entstanden.

Die acht Einzelprojekte mit 570 Wohneinheiten sollen für die zukünftige Stadtentwicklung Münchens beispielgebend wirken. So mussten die Bauvorhaben dem bauökologischen Anspruch folgend definierte Mengen an nachwachsenden Rohstoffen (Nawaro) im Baukörper nachweisen, wobei die Spanne je nach Gebäudeklasse von 50 kg bis hin zu 150 kg je m2 realisiertem Wohnraum reicht.

Der direkte Weg zum Holzbau war damit geebnet. Hierbei ist zu konstatieren, dass die allermeisten Holzbauten in der heutigen Zeit derlei Maßgaben zumeist ohnehin erfüllen, ob im klassischen Holztafelbau, im Holzmassivbau oder in den diversen Mischformen und Hybridbauweisen, wie sie auch im Prinz-Eugen-Park zur Anwendung gekommen sind. So sind in Teile der Mustersiedlung Nawaro-Mengen von bis zu 280 kg je m2 Wohnraum eingeflossen.


Internationaler Holzbaumarkt

Des Weiteren sollten die verwendeten Fichten- und Kiefernhölzer bzw. die aus ihnen vorgefertigten Bauteile und Elemente (vornehmlich: KVH / BSP / BSH / Holzwerkstoffplatten) aus PEFC / FSC-zertifiziertem Holz bestehen oder alternativ aus einem Umkreis von max. 400 km Entfernung vom Bauplatz stammen. Diese mehr oder weniger willkürliche Vorgabe bedient das Klischee lokal-regionaler Hölzer, mit der der Holzbau längst vergangener Zeiten gerne bis heute romantisiert wird.

Mit der Realität im modernen Ingenieurholzbau hat das jedoch wenig bis gar nichts zu tun. Denn auch der Holzbau unterliegt, von den Sägewerken über die Hersteller serieller Standardprodukte bis zum Groß- und Fachhandel, seit Jahren andauernden internationalen Konzentrationsprozessen.

Diese haben im international strukturierten Holzbaumarkt dazu geführt, dass immer weniger und immer größere Produzenten den Holzbaumarkt dominieren. Dabei stehen sowohl für die Einkäufer der Holzbaubetriebe als auch die Bauunternehmen zuvorderst der aktuelle Preis und die zeitliche Verfügbarkeit in entsprechenden Qualitäten im Vordergrund, weniger die Herkunft des Holzes, zumal die Transportkosten nicht besonders ins Gewicht fallen.


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