BAUEN+ 6/2023

Gebäudetechnik/Passivhaus

 (c) Bikes and Rails
Ende Mai 2021 zogen die Mitglieder von Bikes and Rails beim Wiener Hauptbahnhof ein. Kurz darauf eröffnete im Erdgeschoss die Radwerkstatt Lenkerbande und ein Café. (© Bikes and Rails)

Achim Pilz


Sozialer Wohnungsbau mit hohem ökologischem Standard

Passivhaus mit viel Holz und Photovoltaik


In der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs entstand ein Wohnungsbau im Passivhausstandard mit 18 Wohneinheiten und vielen sozialen Nutzungen wie Flüchtlings-WG, Radwerkstatt und Café. Dabei kam viel Holz und Photovoltaik zum Einsatz. Anstelle von Pkw-Stellplätzen gibt es eine große Fahrradgarage. Das Architekturbüro Reinberg hat das ökologisch konstruierte Gebäude innerhalb des »Sonnwendviertel Ost« geplant.


Im Sonnwendviertel Ost, zentral beim Wiener Hauptbahnhof gelegen, wurde 2023 das letzte Projekt fertiggestellt. Seine vier Baugemeinschaften und einige andere Bauten wurden durch die Internationale Bauausstellung (IBA) Wien gefördert, die bis 2022 lief.

Eine besonders konsequente Baugemeinschaft ist der Verein »Bikes and Rails« (BnR). Weil seinen Mitgliedern eine ressourcenschonende Lebensweise wichtig ist, bauten sie ein Passivhaus mit viel Holz und Photovoltaik auf dem Dach. Im Alltag sind sie klimafreundlich mit Fahrrad und Bahn unterwegs. Statt Pkw-Stellplätze gibt es eine große Fahrradgarage im Keller, durch eine Rampe und einen ausreichend großen Fahrstuhl erschlossen.


Innovativer Städtebau

Der innovative, innerstädtische neue Stadtteil Sonnenwendviertel Ost wurde in einem mehrstufigen, kooperativen Planungsverfahren entwickelt. Anschließend an den Hauptbahnhof, zwischen einem Park und den hoch geführten Bahngleisen, die von einer Straße begleitet werden, wurde eine mittige Achse mit zentraler Fußgängerzone geplant.

Für eine städtische Vielfalt und stadträumliche Qualität sind die Parzellen bunt durchmischt. Viele Bauplätze an prägnanten Lagen wurden zur Bereicherung des Viertels für Baugemeinschaften und Quartiershäuser reserviert. Angrenzende Wohnbereiche werden durch Hochgaragen und Gewerbegebäude von den Bahngleisen und der Straße abgeschottet. Die Erdgeschosszone – verpflichtend mit fast drei Metern Raumhöhe – wird vielfältig genutzt. Eingezogen sind Cafés, Restaurants, Supermärkte, Arztpraxen und Mikro-Lokale für kleine Gewerbeeinheiten.

Vor dem Gebäude von BnR liegt ein kleiner, öffentlicher Platz. In einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren konnte die Bewohnergruppe gemeinsam mit dem Architekten besondere Angebote für seine Belebung entwickeln: ein Café, eine Radwerkstatt, ein auch für öffentliche Veranstaltungen nutzbarer Gemeinschaftsraum und ein mehrgeschossiger Wintergarten. Im Erdgeschoss verbinden große Verglasungen und Öffnungen die Innenräume mit dem teilweise überdachten Außenraum.

So entstand ein gut nutzbarer, sozialer, offener und interaktiver Ort für die Nachbarschaft und den Bezirk, der durch Veranstaltungen des Hauses belegt wird. Der umgebende Grünbereich ist zwar klein, aber direkt mit dem Erdreich verbunden, wodurch auch große Bäume wachsen können.


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