BAUEN+ 1/2023

Gebäudetechnik/Wasserbewirtschaftung

Abbildung zum Fachartikel »Regenwasserbewirtschaftung hilft bei Starkregenereignissen«
Bei der letzten Betriebserweiterung des Gartencenters Göppert wurde u.a. die Wiederverwendung von Niederschlagswasser in das Bewässerungssystem integriert. Ungenutztes Regenwasser wird versickert und die Kundenparkplätze sind wasserdurchlässig. (© König)

Klaus W. König


Regenwasserbewirtschaftung hilft bei Starkregenereignissen

Vorteile der kontinuierlichen Nutzung von Regenwasser für ein Gartencenter


Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe erhalten eine wasserrechtliche Erlaubnis zur kostenlosen Entnahme von Grundwasser für die Bewässerung ihrer Kulturen, sofern die Bereitstellung von Trinkwasser in der Region dadurch nicht gefährdet ist. Eine solche Erlaubnis hat auch das Gartencenter Göppert in Haslach / Kinzigtal für seinen Produktionsbetrieb. Dennoch wurde nach Überflutungen durch Starkregen massiv in Regenspeicher investiert. Ein Trend im Gartenbau?


Das Unternehmen Göppert wurde 1986 gegründet. Es hat sich vom einfachen Blumenladen zum Gartencenter mit Feinkostabteilung und Gastronomie entwickelt, das mit Freilandpflanzen überwiegend aus der angegliederten eigenen Gärtnerei versorgt wird.

Beide Betriebe sind im Familienbesitz und befinden sich direkt nebeneinander am Stadtrand von Haslach / Ortenaukreis, unmittelbar an der Bundesstraße 33, die von Offenburg in den mittleren Schwarzwald führt. Betriebserweiterungen wurden 2004 und 2019 durchgeführt, die letzte mit Umstellung der Bewässerung auf die Wiederverwendung von Niederschlagswasser.


Den Starkregen bändigen – vorsorglich!

»Wasser gibt es hier genug, auch ohne Regenspeicher«, sagt Johannes Wöhrle, Betriebsleiter des Unternehmens Göppert. Durch den vorhandenen Brunnen herrscht kein Wassermangel. »Die Auflage der Baubehörde zur Versickerung des gesamten Niederschlags von den Dachflächen unserer Gewächshäuser haben wir schon vor einigen Jahren umgesetzt. Bei der letzten Baugenehmigung wurde noch ein zusätzliches Rückhaltevolumen gefordert.«

In Kooperation mit einem ortsansässigen Bauunternehmer hat er Lösungen erarbeitet und verglichen. Schließlich betrugen die Mehrkosten der inzwischen realisierten Speicheranlage zur Nutzung des Regenwassers mit Versickerung des Überlaufs nur ca. 10.000 Euro gegenüber einer reinen Rückhalte- und Versickerungsrigole, wie sie in der Baugenehmigung gefordert war. Jeder zur Bewässerung genutzte Kubikmeter Regenwasser erhöht das Rückhaltepotenzial der gesamten Anlage und verbessert so die Starkregenvorsorge.

»Auch darauf kommt es an«, sagt Hansmann, »denn tief liegende Teile der Gärtnerei waren nach Starkregenereignissen schon zweimal überflutet«. Die in Eigeninitiative des Unternehmens erweiterte Regenwasserbewirtschaftung funktioniert optimal, wenn in Trockenperioden die Speicher voll, in Regenzeiten aber möglichst leer sind, damit ein Starkregen so gepuffert werden kann, dass die Versickerung hydraulisch nicht überlastet wird.


Den ganzen Beitrag können Sie in der Januar-Ausgabe der Bauen+ lesen.  
Informationen zur Einzelheft- und Abo-Bestellung

Diesen Beitrag finden Sie auch zum Download im Heftarchiv.


Weitere Artikel des Autors

 

NEWSLETTER

Der Newsletter für Energie, Brandschutz, Bauakustik und Gebäudetechnik informiert Sie alle zwei Wochen über branchenspezifische Nachrichten und Entwicklungen.

zur Newsletter-Anmeldung

Zurück zum Seitenanfang