BAUEN+ 4/2022

Energie/Energiemanagement

Abbildung zum Fachartikel »Vorbildliches Energiemanagement in einem Schwarzwald-Hotel«
Das Hotel Sonne-Post im ländlichen Bergdorf Waldau (© König)

Klaus W. König


Vorbildliches Energiemanagement in einem Schwarzwald-Hotel

Am Limit. Aber sicher.


Die Energiewende nimmt Gestalt an, an vielen Stellen gleichzeitig. Das Hotel Sonne-Post im Schwarzwald ist eine solche Stelle. Beste Zutaten, eine hervorragende Zubereitung und geschulte Mitarbeitende sind Voraussetzungen, um ein feines Essen auf den Tisch zu bringen. Ähnlich beim Energiekonzept: Edle Produkte, eine ausgezeichnete Planung und erfahrene Handwerker sind Voraussetzungen für ein nachhaltiges Ergebnis.

Das über 150 Jahre alte Hotel im Hochschwarzwald kann mit beidem aufwarten, feinem Essen und nachhaltigem Energiekonzept, trotz limitiertem Stromnetzanschluss und ausgereizter Geothermie.


Im Zuge einer Erweiterung und Modernisierung ging es raus aus der Erdölverbrennung, rein in die Geothermie. Die Wärmeversorgung ist nach dem ersten Schritt zu 70 Prozent regenerativ, aber am Limit. Mehr geht auf dem eigenen Grundstück nicht. Die Stromversorgung aus dem Netz ist zu 100 Prozent regenerativ. Doch der Hausanschluss ist begrenzt auf 110 kW.

Sicherheit bringen in dieser Situation das automatische Energiemanagement – und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie ein Spitzenlastkessel, die beide noch mit Flüssiggas betrieben werden müssen, bis entsprechende Geräte für Wasserstoff verfügbar sind. Der Ort dieses Vorzeigeprojekts liegt zwischen Hochschwarzwald und Hochrhein, im äußersten Südwesten Deutschlands.

Das Energiekonzept ist übertragbar auf andere Regionen, insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Das Hotel Sonne-Post, geführt in der fünften Generation, ist ein Familienbetrieb mit über 150 Jahren Tradition. Dieser besteht neben den 25 Hotelzimmern und vier externen Ferienwohnungen aus einem Restaurant mit Küche und Schwimmbad mit Sauna. Das Hotel liegt im ländlichen Bergdorf Waldau und ist über die Schwarzwaldhochstraße (B500) zu erreichen.


Energiemix Wärme

Beim Umbau und der Erweiterung wurde in den Jahren 2020 und 2021 ein Energiekonzept realisiert, das von außen kaum wahrnehmbar ist und so das idyllische Ambiente nicht beeinträchtigt. Doch im Sinne der Energiewende ist das Zusammenspiel seiner Komponenten ein Meisterstück, passgenau für diesen Betrieb gefertigt. Dennoch ist das Konzept der Idee nach anwendbar für andere Hotels oder für die Wohnungswirtschaft, insbesondere, wenn Bestandsgebäude modernisiert und erweitert werden, wenn von fossiler auf regenerative Energie umgestellt wird.

Die Prognose nach Herkunft der Wärme bei errechneten 400.000 kWh Bedarf pro Jahr stammt von der Energiedienst AG, einem Anbieter von objektspezifischen Lösungen, zugleich Erzeuger von Strom aus Wasserkraft und regionaler Netzbetreiber. Der Bedarf wird mit 68 Prozent aus der auf dem Grundstück des Hotels gewonnen Erdwärme, zu zwei Prozent über die Wärmerückgewinnung aus Kühlaggregaten der Restaurantküche, zu 25 Prozent aus dem BHKW, betrieben mit Flüssiggas, und zu fünf Prozent aus dem mit Flüssiggas betriebenen Spitzenlastkessel gedeckt.


Den ganzen Beitrag können Sie in der Juli-Ausgabe der Bauen+ lesen.  
Informationen zur Einzelheft- und Abo-Bestellung

Diesen Beitrag finden Sie auch zum Download im Heftarchiv.


Weitere Fachartikel zu interessanten Energiekonzepten

 

NEWSLETTER

Der Newsletter für Energie, Brandschutz, Bauakustik und Gebäudetechnik informiert Sie alle zwei Wochen über branchenspezifische Nachrichten und Entwicklungen.

zur Newsletter-Anmeldung

Zurück zum Seitenanfang