BAUEN+ 1/2021

Hybride Bauweisen

Das ZELUBA©-Forschungsgebäude besteht aus drei Teilen: einer Halle (links), einem Zwischenbau (Mitte) und einem dreigeschossigen Büro- und Laborgebäude (rechts) (© Architekten DGI Bauwerk / schneider+schumacher)

Susanne Jacob-Freitag


Neues Institutsgebäude kombiniert Bauweisen und Materialien

Hybride und nachhaltige Bausysteme zukunftsweisend vereint


Das neue Forschungsgebäude auf dem Campus der TU Braunschweig nutzt Brettschichtholzstützen und -binder ebenso wie Holz-Beton-Verbunddecken und Holzrahmenbauelemente und spiegelt damit beispielhaft das inhaltliche Konzept des neuen »Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten« wider.

Das Konzept der Architekten der Arge ZELUBA© von den Büros DGI Bauwerk aus Berlin und Schneider+Schumacher aus Frankfurt gibt eine Antwort auf die Anforderungen der Bauherrin, in hybrider, modularer Bauweise ein die Forschungsarbeit repräsentierendes Gebäude zu schaffen. Die konstruktive Herangehensweise spiegelt den experimentellen Charakter der Nutzung wider.

Dabei wird der Gedanke der Hybridität baulich und konstruktiv in ein zusammengesetztes Ganzes übersetzt und die Prinzipien einer leichten, umweltgerechten und modularen Bauweise in der Konstruktion integriert. Das heißt, die Konstruktion folgt dem zentralen Prinzip, nachwachsende Rohstoffe in Kombination mit anderen Werkstoffen zu nutzen.

Das Konzept für das neue Forschungsgebäude sah keine reine Holzkonstruktion vor. Im Gegenteil: Die Vorgaben des Bauherrn bzw. Nutzers besagten eindeutig, dass alle Baustoffe entsprechend ihrer Stärken und Eigenschaften eingesetzt werden sollen, und damit war Hybridbau das logische Ergebnis.

Eingesetzt wurden etwa Stahlbeton als Brandwand, Stahl für die Kranbahn oder ein Holz-Beton-Verbund für die Geschossdecken, die im Hinblick auf die baudynamischen Anforderungen (Schwingungen) nicht als reine Holzdecken hätten ausgeführt werden können. Hier brachten die Verbunddecken die notwendigen und besseren Werte.

Die Demontierbarkeit der Hybridkonstruktionen hat bei der Planung keine Rolle gespielt. Vielmehr sollte sie modular aufgebaut und schnell zu errichten sein, um sie zum Beispiel mit Containern in Krisengebiete transportieren und dort einfach aufbauen zu können. Daher entschieden sich die Planer schon sehr früh für 2-D-Plattenmodule und gegen 3-D-Raummodule. Und zu guter Letzt spielten auch Investitions- und Unterhaltskosten eine Rolle für die gewählte Bauweise.

Die Anordnung des Neubaus auf dem Grundstück ist optimiert und erfolgt entlang der Grundstücksgrenzen und der Straße. So entsteht ein prominenter Vorplatz. Dabei bildet die Pfosten-Riegel-Fassade der Versuchshalle mit Erdbebenprüfstand stirnseitig zum Vorplatz ein »Schaufenster zur Wissenschaft«.


Forschungsspezifisches Raumprogramm in jedem Geschoss

Die Forschungseinrichtung umfasst auf 1.700 m2 Büros, Labore, das Foyer, einen Seminarraum sowie die Prüfhalle. Im Erdgeschoss (EG) des Institutsgebäudes befinden sich ebenengleich die Bereiche Erdbebenprüfstand in der Werkhalle, Foyer und Seminarraum im Zwischenbau und der Großteil der Labore im dreigeschossigen Gebäude.

Aufgrund des Gewichts der Laborgeräte und deren Schwingungsempfindlichkeit lag es nahe, die Labore im EG unterzubringen und die Bodenplatte als solide Aufstellfläche zu nutzen.


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