BAUEN+ 2/2019

Brandschutz – Fassadenelemente

Um bei der Umstrukturierung von fossilen auf regenerative Energien ein dauerhaft stabiles Netz zu gewährleisten, muss auch in effiziente Speicher investiert werden. Das Bauwerk von eins und THEE in Chemnitz gilt daher als bedeutender Baustein für die Energiewende.

Katja Geßner


Im Kern nachhaltig

Batteriespeicher in Chemnitz: Energieeffiziente und brandsichere Gebäudehülle mit Wandpaneelen


Damit erneuerbare Energien genutzt werden können und die Energiewende nachhaltig gelingt, werden flexible Speichersysteme benötigt. Denn Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugen fluktuierend Strom. In Chemnitz ist daher ein Batteriespeicher errichtet worden, der Schwankungen mithilfe von Regelenergie ausgleicht und so für ein stabiles Verteilnetz sorgt. Sachsens größter Speicher dieser Art ist in einem Gebäude untergebracht, das in seiner Architektur und Bauweise den nachhaltigen Gedanken nach außen trägt. So wurde auf energieeffiziente Baustoffe und ‑materialien besonders Wert gelegt. Für einen niedrigen Wärmedurchlasswert der Gebäudehülle sorgt ein Wandpaneel, das neben Energieeffizienz auch für einen effizienten Brandschutz steht.

Regenerative Energien decken heute mehr als 33% des deutschen Strombedarfs ab. Bis 2020 soll dieser Anteil auf mindestens 35% steigen. Um dabei ein dauerhaft stabiles Netz zu gewährleisten, muss in geeignete Speicher investiert werden. Denn die Versorgung mit Solar- und Windkraft schwankt in Abhängigkeit von der Wetterlage.

Diesen Fluktuationen wirkt Regelenergie entgegen: Wird Strom erzeugt, der keine direkte Verwendung findet, kann dieser beispielsweise durch Batteriezellen mit Lithium-Ionen-Technik gespeichert werden. Entstehen Schwankungen, wird die Energie sekundenschnell wieder ins Verteilernetz eingespeist, sodass dieses dauerhaft stabil bleibt. Abnahme und Abgabe der Regelenergie werden dabei vollautomatisch über die Frequenzmessung gesteuert.

Auf diese Weise funktioniert auch der Batteriespeicher in Chemnitz. Mit 4.008 Modulen ausgestattet, ist seine Kapazität mit der von rund 18.000 Autostarterbatterien vergleichbar. Damit trägt der Speicher maßgeblich zur Generierung erneuerbarer Energien bei. Die Inbetriebnahme durch den sächsischen Versorger eins energie in sachsen (eins) spart zudem jährlich rund 46.000 Tonnen Kohlendioxid ein, die ansonsten in konventionellen Kraftwerken produziert werden würden. So erhält die Nutzung des Batteriespeichers nicht nur eine zuverlässige Stromversorgung aufrecht, sondern fördert zugleich auch einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen.


Moderner Funktionsbau

Dieser Gedanke spiegelt sich im Bauwerk wider, das sich auf einer ehemaligen Industriebrache befindet. Es wurde von der Adobe Architekten + Ingenieure GmbH aus Erfurt konzipiert und beherbergt Batteriemodule mit einer Gesamtkapazität von 15,9 Megawattstunden. Diese sind in der Halle aus einer freitragenden Holzkonstruktion mit eingespannten Stützen und darüber laufenden Brettschichtbindern in fünf Hochregalen gestapelt.

Der zwischen den Regalen liegende Gang kann problemlos von Hubfahrzeugen befahren werden. Denn bei der Umsetzung stand unter anderem die Austauschbarkeit der Module, die eine Lebenszeit von circa 20 Jahren aufweisen, im Vordergrund. »Da es bisher nur wenige Referenzen für einen solchen Gebäudetypus gibt, waren Planung und Gestaltung besonders anspruchsvoll. Zudem mussten hohe klimatische und brandschutztechnische Auflagen erfüllt werden«, erklärt Matthias Schodlok, Architekt der Adobe Architekten + Ingenieure GmbH und Entwurfsverfasser des Batteriespeichers.

Daher wurden Wände und Decken, die die Transformatoren umschließen, in Stahlbeton ausgebildet. Für eine besondere Optik sind alle Fassadenteile sowie das Dach geneigt. In Kombination mit der Oberfläche aus aluminiumgrauen Paneelen erhält das Bauwerk ein modernes, kristallines Erscheinungsbild, welches es als Baustein der Energiewende kenntlich macht.


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