BAUEN+ 6/2022

Gebäudetechnik/Holz-Stroh-Bau

Holz-Stroh-Neubau ergänzt die Benediktinerabtei Plankstetten
Haus St. Wunibald beherbergt eine Kindertagesstätte, 30 baubiologische Gästezimmer und Räume für die Verwaltung (© Kloster Plankstetten)

Achim Pilz


Holz-Stroh-Neubau ergänzt die Benediktinerabtei Plankstetten

Nachhaltiger Klosterbau mit Strohdämmung von eigenen Feldern


Die Benediktinerabtei Plankstetten schont mit ihrem kreislaufgerechten Neubau Ressourcen und schützt das Klima, denn sie verwendet für ihre neue Kindertagesstätte, 30 baubiologische Gästezimmer und Räume für die Verwaltung neben Holz aus dem Klosterforst auch Stroh vom eigenen Acker sowie Lehm.


Die Benediktinerabtei Plankstetten, gelegen bei Neumarkt in der Oberpfalz, saniert und erneuert ihr Kloster seit Jahren. Die romanische Klosterkirche und die barocke Klosteranlage sind herausragende Zeugnisse abendländischer Klosterbaukunst und Bauwerke von nationaler Bedeutung. 1129 als bischöfliches Eigenkloster gegründet, 1806 säkularisiert, ist das Kloster nach 100 Jahren Leerstand seit 1904 wieder Benediktinerabtei.

In einer umfassenden Gesamtsanierung wird die Anlage seit 1998 sowohl für die Nutzung der Mönche als auch für Gäste und Besucher ökologisch und baubiologisch saniert. Energiebedarf, Bauphysik und Behaglichkeit wurden optimiert, Bereiche neu geordnet und neue Räume gebaut. Für den Einsatz von möglichst vielen erneuerbaren und gesunden Materialien beriet sie Baubiologe IBN Ulrich Bauer von natürlich-baubio-logisch GmbH.

Das Dach des Konvents ist heute mit besonders baubiologischen Holzfasermatten gedämmt. Sie haben eine Stützfaser aus Maisstärke, enthalten keinerlei Zusatzstoffe aus der petrochemischen Industrie und sind zu 100% biologisch abbaubar. Die Kanäle im Technikbereich dämmen Hanffasern, durch Feuchte beanspruchte Bauteile recyceltes Schaumglas.

Auch Biodiversität ist den Mönchen wichtig, die sich um die große Fledermauspopulation in den Dächern des Klosters kümmern. Bei der Sanierung des Dachs arbeitete der Zimmerermeister mit dem örtlichen Fledermausbeauftragten zusammen und richtete temporäre Hangplätze ein. Die neue Dacheindeckung erhielt Einflugöffnungen.


Konsequent nachhaltiges Energiekonzept

Inzwischen ist der Energiebedarf der meisten Altbauten schon besser als der Standard des KfW Energieeffizienzhaus 70 (EnEV 2007). Geheizt wird mit einer 450 kW Hackschnitzelheizung, der Brennstoff stammt u.a. aus den klostereigenen Waldbeständen. Zwei Lüftungsanlagen gewinnen ca. 80% der Wärme zurück.

Die Kälteaggregate in den Kühlgeräten für Lebensmittel- und Getränkekühlräume werden mit Quellwasser gekühlt. Zudem verbesserten die Mönche das Wasser- und Abwassermanagement. So speichert eine Zisterne 500 m3 Regenwasser für die Gartenbewässerung und Toilettenspülung.


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