Die Krummwüchsigkeit, mangelnde Witterungsbeständigkeit und schwierige Verklebungseigenschaften von Laubholz haben dazu geführt, dass seit der Industrialisierung im Holzbau hauptsächlich das einfacher zu verarbeitende Nadelholz eingesetzt wird. Da das Angebot an Laubholz in Mitteleuropa infolge des Klimawandels und einer Neuausrichtung der Waldwirtschaft stetig wächst, versucht man Laubhölzer wieder dort einzusetzen, wo sie die höchste Wertschöpfung erfahren: als tragende Bauteile.
Die Wald- und Holzwirtschaft steht durch den Klimawandel vor einer doppelten Herausforderung. Einerseits soll der Wald durch die CO2-Speicherung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, andererseits ist er selbst einem starken Wandel unterworfen. Aufgrund des trockeneren und heißeren Klimas werden seit 2018 vor allem Fichten zunehmend von Schädlingen befallen oder sterben ab. Über 500.000 Hektar Waldfläche gingen seit 2018 allein in Deutschland verloren.
Auf der anderen Seite ist ein stetiger Anstieg der Laubholzvorräte zu verzeichnen, der sich sowohl auf den Klimawandel als auch auf die naturnahe und standortangepasste Bewirtschaftung der Wälder zurückführen lässt. (Abb. 1) Noch wird die Fichte durch Importe resistenterer Nadelholzarten wie Lärche, Tanne und Douglasie ersetzt.
Es setzt sich jedoch immer stärker die Ansicht durch, dass der hiesige Waldbau dynamisch auf das Klima reagieren muss [1], also durch Pflanzungen und Wiederaufforstungen mit klimaresistenteren, auch nicht heimischen Baumarten wie der Orientbuche oder der Traubeneiche, die sich bereits in Testpflanzungen bewährt haben. [2]
Wenn sich die Modelle bestätigen, werden in Mitteleuropa und auch in vielen anderen Ländern, klimabedingt und durch Immigration, wesentlich mehr Baumarten wachsen als heute. Eine größere Baumartenvielfalt wäre von Vorteil, denn so lässt sich das Risiko eines Ausfalls einer Baumart wie der Fichte minimieren. Außerdem würde die genetische Vielfalt steigen und verschiedene, gezielt gewählte Baumarten könnten sich in ihrem Wachstum positiv beeinflussen. [3]
Damit der Holzbau in Zukunft weiterhin auf inländisches Holz zurückgreifen kann, sollten Alternativen zu Fichte und Tanne gefunden werden. Bisher werden die wachsenden Laubholzbestände noch kaum genutzt. Während beim Nadelholz mehr als drei Viertel des Holzanteils stofflich verwendet werden, beträgt der Anteil beim Laubholz nur ein Drittel (Abb. 2).
In erster Linie fehlt die Weiterverarbeitung des Rundholzes zum Halb- oder Endfabrikat und oft bleibt nur die energetische Verwendung, gerade in Zeiten hoher Energiepreise ein bequemer Weg. Diese Entwicklung ist bedenklich, denn Holz sollte nach dem Kaskadenprinzip zuerst stofflich und danach energetisch verwertet werden.
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