BAUEN+ 2/2025

Brandschutz/Holzbau

In Wendlingen am Neckar wurde der Neubau des Parkhauses im Schwanenweg als Holzbau ausgeführt (© Roland Halbe Fotografie)

Reinhard Eberl-Pacan


Brandschutz für ein Parkhaus in Holzbauweise

Ein Leuchtturmprojekt für zukünftige klimaschonende Mobilitätslösungen


Der Bau von Parkhäusern aus Holz ist ein wegweisendes Beispiel für nachhaltige Architektur und innovative Mobilitätslösungen. Der Neubau des Parkhauses am Schwanenweg in Wendlingen am Neckar zeigt eindrucksvoll, wie traditionelle Stahl- und Betonkonstruktionen durch umweltfreundliche Holzbauweisen ersetzt werden können. Dabei geht es nicht nur um die Verwendung eines nachwachsenden Rohstoffs, sondern auch um die damit verbundenen ökologischen Vorteile.

Holz bindet CO2, ist chemisch resistent gegenüber Umwelteinflüssen wie Tausalzen oder Abgasen und ermöglicht eine Wiederverwendung nach der Lebensdauer des Gebäudes. Darüber hinaus wird durch Vorfertigung die Bauzeit verkürzt, das Parkhaus ist schneller verfügbar. Nicht zuletzt können Holzkonstruktionen das städtische Umfeld visuell aufwerten und bieten eine ansprechende Architektur. Im Sonnenlicht leuchtet das verbaute Holz golden.


Der Neubau des Parkhauses im Schwanenweg in Wendlingen am Neckar (siehe Abb. 1) ist ein Beispiel für die Verwendung von Holz im Parkhausbau. Die oberirdische offene Großgarage besteht überwiegend aus einer Massivholzkonstruktion. Stützen, teilweise aus Baubuche, Unterzüge aus Brettschichtholz (BSH) sowie Decken aus Brettsperrholz (BSP) sorgen für einen Holzanteil von 47%.

Die Bodenplatte, die zwei Treppentürme und die Rampen wurden aus Stahlbetonfertigteilen gebaut und tragen ohne Berücksichtigung der Stahlverbindungsmittel (14%) und der Bewehrung (8%) nur noch zu 31% zum Gesamtmaterialverbrauch bei. Der hohe Vorfertigungsgrad der Bauteile ermöglichte eine Ferigstellung des Parkhauses innerhalb von 16 Wochen (siehe Abb. 2).


Zentraler Mobilitätspunkt

Im von den Architekten Herrmann + Bosch im Auftrag der Stadtverwaltung Wendlingen am Neckar erstellten Holzparkhaus finden 349 Kraftfahrzeuge (davon 20 mit E-Lade-Stationen), 221 Fahrräder und fünf Lastenräder sowie zwei Reparaturstationen und vier Akkuschließfächer Platz. Das Parkhaus wurde im Bereich Schwanenweg / Heinrich-Otto-Straße, einer wichtigen Fußgängerachse zwischen dem Bahnhof und dem OTTO-Quartier, errichtet.

Letzteres ist ein denkmalgeschütztes Industrieareal, das auf Grundlage einer Rahmenplanung revitalisiert und teilweise durch Neubauten ergänzt werden soll. Durch die Nähe zu wichtigen Knotenpunkten des Verkehrs, wie dem Bahnhof oder dem Busbahnhof, macht das neue Parkhaus den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr einfacher und attraktiver (Park & Ride). Abgestellte Elektroautos können zudem in der Garage an Ladestellen zeitsparend geladen werden.

Das ellipsenförmige Gebäude mit gerundeten Ecken ist ca.56,70 m lang, ca. 41,70 m breit und ca. 18;50 m hoch (siehe Abb. 3). In seinem Zentrum befindet sich ein Rampensystem, das fünf oberirdische offene Parkebenen erschließt. Die Geschosshöhe beträgt ca. 3,60 m und die lichte Raumhöhe unter den Unterzügen ca. 2,35 m.

Um eine freie Anordnung der Stellplätze auch für breitere Fahrzeuge umsetzen zu können, wurden entsprechend aktuellen Anforderungen an Parkkomfort stützenfreie Stellplätze vorgesehen. Die Länge der beidseitig angeordneten Stellplätze von je 5,00 m und die Breite der Fahrbahn von 6,50 m summieren sich zu einer freien Spannweite der Unterzüge von 16,50 m. Aufgrund dieser großen Spannweite wurde die Trägerhöhe von ca. 80 bis 110 cm erforderlich (siehe Abb. 4).


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