BAUEN+ 6/2024

Brandschutz/Denkmalschutz

Nordansicht mit dem Haupteingang des Görges-Baus
Nordansicht mit dem Haupteingang des Görges-Baus (© Alexa-Joelina Mammitzsch – 2023)

Bastian Funcke, Alexa-Joelina Mammitzsch, Peggy Freudenberg


Brandschutz trifft Denkmalschutz und Atrium

Lösungen für den historischen Görges-Bau der TU Dresden


Der Schutz von Leben und Sachwerten vor Brandschäden steht im Vordergrund des Brandschutzes. Im historischen Görges-Bau auf dem Altcampus der TU Dresden ist dies eine besondere Herausforderung. Neben den typischen Schwierigkeiten historischer Gebäude weist dieses Gebäude ein geschossübergreifendes, offenes Atrium auf, welches alle Hauptgeschosse erschließt und zusätzlich als Ausstellungs- und Laborfläche genutzt wird. Eine Variantenstudie zeigt mögliche Ansätze.


Der Schutz historischer Gebäude vor Brandfolgen stellt eine besondere Herausforderung dar, die nicht nur technische, sondern auch kulturelle Überlegungen erfordert. Diese Bauwerke sind nicht nur selbst Kulturdenkmäler, sie sind oft auch in ihrer Ausstattung reich an kulturellem Erbe. Leider können gerade ihre architektonischen Merkmale, die verwendeten Baumaterialien sowie die historische Einrichtung besondere Brandschutzrisiken bergen.

Gleichzeitig schränken Denkmalschutzbestimmungen oft die Möglichkeiten ein, moderne Brandschutztechnologien zu implementieren. Historische Gebäude erfordern daher eine sorgfältige Abwägung zwischen Erhalt und Sicherheitsanforderungen, um sowohl das Bauwerk als auch seine Nutzer zu schützen.


Besonderheiten des Görges-Baus

Der Görges-Bau, ein architektonisches Juwel auf dem Campus der Technischen Universität Dresden, ist nicht nur ein bedeutendes Denkmal der Elektrotechnik, sondern auch ein Symbol für die evolutionäre Entwicklung der Hochschulbildung in Deutschland. Ursprünglich im Jahr 1890 erbaut, diente das Gebäude als Forschungs- und Lehrstätte für Elektrotechnik und wurde nach Johannes Friedrich Heinrich Görges benannt, einem einflussreichen Physiker und Pionier der Elektrotechnik, der maßgeblich zur Entwicklung des Fachs an der Technischen Hochschule beitrug.

Architektonisch repräsentiert der Görges-Bau die typische Industriearchitektur seiner Zeit mit einer massiven Ziegelbauweise und einem markanten Sichtmauerwerk. Der ursprüngliche Walmdachstil wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch ein moderneres Flachdach ersetzt, was auf die notwendigen Wiederaufbauarbeiten nach der teilweisen Zerstörung des Gebäudes durch Bombenangriffe hinweist. Diese baulichen Anpassungen spiegeln die historischen Herausforderungen wider, denen das Gebäude über die Jahre hinweg ausgesetzt war.

Der Görges-Bau ist bekannt für seine spezielle Raumaufteilung und strukturellen Details, die die Funktionen des elektrotechnischen Instituts unterstützen. Das zentrale Atrium (Lichthof) ist ein charakteristisches Merkmal des Gebäudes und dient bis heute als zentraler Versammlungs- und Experimentierraum. Um dieses Atrium herum sind zahlreiche Laboratorien, Hörsäle und Ausstellungsräume angeordnet, die eine enge Verflechtung von Theorie und Praxis ermöglichen.

Heute ist der Görges-Bau nicht nur eine Bildungsstätte, sondern auch ein Ort der Bewahrung und Präsentation historischer und künstlerischer Werke. Der Bau beherbergt dabei nicht nur Sammlungen und Ausstellungen, die die Geschichte der Elektrotechnik und ihre Bedeutung für die moderne Wissenschaft und Technologie veranschaulichen. Seit dem Jahr 2003 findet auch die Kustodie (vormals Altanagalerie) eine Sonderausstellungsfläche für die von ihr verwalteten Kunstobjekte in den Fluren rund um das Atrium des Görges-Baus. Aus diesem Grund sind regelmäßige Vernissagen und öffentliche Veranstaltungen Teil des kulturellen Programms, das Studierende, Forschende und die breite Öffentlichkeit einbindet.


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