AKTUELLE AUSGABE

BAUEN+ 3/2025


Energie

© TMon

 

Franziska Bockelmann, Valeria Ehlers, Martin Becker, Stefan Plesser

Technisches Monitoring – Theorie und Praxis

Herausforderungen und Chancen des Technischen Monitorings im Bauprozess


Seit Jahren wird versucht, die Brüche zwischen Planung, Bauausführung und Betrieb von technischen Anlagen zu schließen, um die daraus resultierenden Qualitäts- und Effizienzeinbußen zu minimieren. Mit Technischem Monitoring kann ein durchgehender Workflow im gesamten Gebäudelebenszyklus geschaffen werden. Aktuell bestehen Unsicherheiten und Informationslücken, die die Umsetzung erschweren.

Im Forschungsprojekt »Qualitätsmanagement-Services für Gebäude« werden Leistungen für Technisches Monitoring evaluiert, um praktikable Standards und Empfehlungen zur Optimierung der Qualitätssicherung im Bauprozess zu entwickeln. Das Forschungsprojekt zeigt aber, dass eine frühzeitige Integration von TMon in den Bauprozess nicht nur die Qualität steigert, sondern auch Kosten und Zeitverzögerungen vermeiden kann.


KERNAUSSAGEN

  • Standardisierung als Schlüssel zum Erfolg? Bisher gibt es verschiedene Umsetzungsvarianten für TMon in der Praxis.
  • Umgang und Handhabung von TMon werden noch nicht standardisiert umgesetzt.
  • Die AMEV-Empfehlung 158 zum TMon bietet eine solide Grundlage für die Ausschreibung von TMon.
  • Der Kostenansatz der AMEV zum TMon bestätigt: TMon-Kosten liegen meist unter 0,5% der Gesamtbaukosten.

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Brandschutz

Das Bild zeigt die Front des sanierten Hauptgebäudes der Wilhelm-Gentz-Grundschule mit einer Fassade aus Lärchenholz.
© CKRS Architekten

 

Ulrike Oertel

Pragmatischer Brandschutz bei der Sanierung der Wilhelm-Gentz-Schule

Lösungen für eine moderne Ganztagsgrundschule in Neuruppin


Die Wilhelm-Gentz-Grundschule in Neuruppin wurde umfassend saniert, um Bauschäden zu beheben und die veraltete Ausstattung zu ersetzen. Mit dem Ziel, den aktuellen Bedürfnissen einer modernen Ganztagsgrundschule gerecht zu werden, entstand eine gelungene Mischung aus Bestand und Neubau. Diese energetisch optimierte Schule erfüllt höchste Brandschutzstandards und wurde dennoch mit pragmatischem Augenmaß geplant, um Sicherheit und Effizienz zu vereinen.


KERNAUSSAGEN

  • Gelungene Mischung aus Stahlbeton- und Holzbauweise
  • Reduzierter Feuerwiderstand für die tragenden Holzbauteile der Sporthalle
  • Nachhaltige Bauweise in kurzer Bauzeit von nur 20 Monaten
  • Inklusive Ganztagsgrundschule für moderne pädagogische Konzepte
  • Erleichterungen ermöglichen eine bessere Nutzung des Gebäudes, ohne die Sicherheit zu gefährden

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Bauakustik

Das Bild zeigt Proben der Ausgangsmaterialien für die Absorberplatten. Oben: Seegras, Hanffasern, unten: Flachsschäben, Hanfschäben
© Tchorz

 

Jürgen Tchorz

Schallabsorberplatten: biologisch abbaubar und ressourcenschonend

Nachhaltige Lösungen für eine verbesserte Raumakustik und Umweltschutz


Biologisch abbaubare Schallabsorberplatten aus ressourcenschonenden Materialien bieten eine nachhaltige Lösung für die Verbesserung der Raumakustik. Diese innovativen Produkte tragen zur Reduzierung von Lärm bei und verbessern die Sprachverständlichkeit in verschiedenen Umgebungen. Gleichzeitig minimieren sie die Umweltbelastung durch ihre biologische Abbaubarkeit und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Die vorgestellten Akustikabsorber sind nicht kommerziell erhältlich und basieren auf laufenden Forschungsarbeiten an der TH Lübeck, die die Eigenschaften und Anwendungen dieser umweltfreundlichen Lösungen weiter untersuchen.


KERNAUSSAGEN

  • Schallabsorberplatten aus lokal verfügbaren Naturfasern und geeigneten Bindemitteln haben vergleichbare akustische Eigenschaften wie handelsübliche Platten aus energieintensiven Produktionsverfahren.
  • Nach der Nutzung sind die Absorberplatten biologisch abbaubar bzw. leicht recycelbar.

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Gebäudetechnik

Das Bild zeigt das neue Maggie‘s Centre in Hampstead bei London, das Krebshilfezentrum des Royal Free Hospitals, dessen geneigte Außenwände für mehr Geschossfläche sorgen .
© Hufton+Crow

 

Susanne Jacob-Freitag

Innovative Freiformfassade aus Furnierschichtholz

Wie spezielle Holzplatten komplexe Kurven ermöglichen


Im Londoner Stadtteil Hampstead steht seit Januar 2023 das neue Maggie’s Centre des Stararchitekten Daniel Libeskind. Die Gebäudehülle des außergewöhnlichen Bauwerks weitet sich trichterförmig nach oben auf und besteht aus unterschiedlich gekrümmten Holzrahmenbau-Elementen, die mit großformatigen Furnierschichtholzplatten bekleidet sind. Letztere folgen problemlos allen Kurven und ermöglichen ein rundum fließendes Erscheinungsbild. Mit dieser sich nach oben öffnenden Gebäudeform haben die Architekten ein Maximum an Grundrissfläche geschaffen.


KERNAUSSAGEN

  • Mit Holzrahmenbau-Wandelementen ließ sich die Gebäudehülle passgenau vorfertigen.
  • Die Verwendung flexibler Holzplatten ermöglicht die komplexe Fassadengestaltung.
  • Die gebäudehohen, filigranen Fassadenplatten wurden zur Montage in einen Rahmen gespannt. 

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Luftbild des Betriebsgeländes der Ing. G. Werr & S. Ludwig GmbH in Bräunlingen. Das Regenwasser der drei Dachflächen wird im Regenspeicher gesammelt und genutzt, der Überlauf unterirdisch versickert.
© Werr & Ludwig

 

Klaus W. König

Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung im Betrieb effizient nutzen

Lösungen für die Nutzung und Versickerung von Regenwasser im Gewerbe


Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung war im Gewerbegebiet laut Satzung der Kommune für die von den Dachflächen stammenden Niederschläge gefordert. Wie das geht, was vorgeschrieben war und was in Eigeninitiative entschieden wurde, zeigt das Beispiel im Gewerbegebiet Niederwiesen der Stadt Bräunlingen / Schwarzwald. Sicherheitsaspekte und technische Regeln der Regenwassernutzung stehen bei dieser Betrachtung im Vordergrund.


KERNAUSSAGEN

  • Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung erhält Wasserhaushaltsgrößen trotz Bebauung.
  • Regelmäßige Wartung sichert den störungsfreien Betrieb der Regenwassernutzungsanlage.
  • Innovative Systeme ermöglichen effiziente Versickerung und Behandlung von Regenwasser.

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Nachhaltigkeit

Das Bild zeigt das innovative Bürogebäude The Cradle, das als Meilenstein im Holzhybridbau und Vorreiter für nachhaltige Architektur und zirkuläre Wirtschaft gilt.
© DERIX-Gruppe Ralph Richter

 

Marc Wilhelm Lennartz

Holzhybridbau The Cradle als Meilenstein für nachhaltiges Bauen

Vorreiter, Pilotprojekt und Rohstoffdepot


Im Düsseldorfer Rheinhafen ist ein siebengeschossiger moderner Holzhybridbau errichtet worden. Das Bürogebäude trägt den Namen »The Cradle« und basiert auf ebendiesem Prinzip: Cradle to Cradle – von der Wiege zur Wiege. Hierbei dient die Natur mit ihren geschlossenen Rohstoff-, Produktions- und Wiederverwertungskreisläufen als Vorbild, bei dem keine Abfälle mehr entstehen. Mit innovativen Bauverfahren und einer durchdachten Materialauswahl setzt das Projekt neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen. Die Kombination aus fortschrittlicher Technik und ökologischer Verantwortung macht The Cradle zu einem wegweisenden Beispiel für zukünftige Architekturprojekte.


KERNAUSSAGEN

  • Das Bürogebäude verfolgt das Cradle-to-Cradle-Prinzip, wodurch Baumaterialien nach der Nutzung zurückgebaut und wiederverwendet werden können.
  • Die Verwendung von leimfreien Steckverbindungen aus Buchen-Furnierschichtholz ermöglicht eine einfache Montage und Demontage der Holzbauelemente.
  • Die Anwendung von BIM und der Madaster-Dokumentationsplattform gewährleistet eine präzise Materialauswahl und ermöglicht die Erfassung des Rohstoffrestwerts für zukünftige Bauvorhaben.

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Das Bild zeigt den Erweiterungsbau für den Primeo Energie Kosmos bei Basel, bei dem möglichst viele recycelte Bauteile und ökologisch verträgliche Baustoffe eingesetzt wurden.
©, Beat Ernst, Basel

 

Achim Pilz

Kreislaufwirtschaft und Goldene Energie im »Primeo Energie Kosmos«

Innovative Ansätze und Re-use im Bauwesen – ein Vorbild für zirkuläres Bauen und ressourcenschonende Architektur


Der Primeo Energie Kosmos bei Basel zeigt, wie nachhaltiges Bauen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und der Goldenen Energie gelingen kann. Mit recycelten Materialien und innovativen Konzepten setzt das Projekt neue Maßstäbe für zirkuläres Bauen. Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung dieses Vorzeigeprojekts wurden im Rahmen des baurechtlich Möglichen gemeistert.


KERNAUSSAGEN

  • Der Primeo Energie Kosmos integriert recycelte Baustoffe und Bauteile.
  • Die Planung erfolgt umgekehrt, orientiert sich an vorhandenen Bauteilen und berücksichtigt die Wiederverwendbarkeit von Materialien.
  • Das Projekt zeigt die Herausforderungen und Chancen des Re-use im Bauwesen.

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