Energie/Technisches Monitoring

Seit Jahren wird versucht, die Brüche zwischen Planung, Bauausführung und Betrieb von technischen Anlagen zu schließen, um die daraus resultierenden Qualitäts- und Effizienzeinbußen zu minimieren. Mit Technischem Monitoring (TMon) kann ein durchgehender Workflow im gesamten Gebäudelebenszyklus geschaffen werden. Aktuell bestehen Unsicherheiten und Informationslücken, die die Umsetzung erschweren. Im Forschungsprojekt »Qualitätsmanagement-Services für Gebäude« werden Leistungen für Technisches Monitoring evaluiert, um praktikable Standards und Empfehlungen zur Optimierung der Qualitätssicherung im Bauprozess zu entwickeln. Das Forschungsprojekt zeigt aber, dass eine frühzeitige Integration von TMon in den Bauprozess nicht nur die Qualität steigert, sondern auch Kosten und Zeitverzögerungen vermeiden kann.
Seit knapp 10 Jahren wird das Technische Monitoring als Werkzeug zur Qualitätssicherung im Bau und Betrieb von Gebäuden eingesetzt. Dennoch herrschen immer noch Unsicherheit und Unkenntnis in der Anwendung. Einer der wesentlichen Ursachen: Es fehlt noch an allgemeingültigen Standards für den Einsatz und insbesondere der Umsetzung von TMon.
Erfahrungen aus Bau- und Forschungsprojekten zeigen, dass bereits zu Anfang eines Bauvorhabens Qualitätsverluste auftreten können. Diese sind auf eine fehlende Durchgängigkeit innerhalb des Bauprozesses und daraus folgenden Informationslücken zurückzuführen. Folgende drei Gaps können in diesem Rahmen identifiziert werden:
Weitere potenzielle Gaps können in der Nutzungsphase des Gebäudes hinzukommen, da bei einer Umnutzung, einer Sanierung, einem Betreiber- und Nutzerwechsel sowie einer Veräußerung der Immobilie wertvolle Informationen verloren gehen können. Der Grund dafür sind zahlreiche Kommunikationsschnittstellen, die einen durchgängigen Engineering-Prozess über alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes erfordern. Folgen sind u.a. höhere Baukosten aufgrund von Anpassungen und Nachträgen, ineffizienter Anlagenbetrieb und somit erhöhte Energieverbräuche und -kosten, schlechtes Raumklima, Komforteinbußen und Unzufriedenheit der Nutzer und Betreiber.
Dem Thema und den vielen Fragen rund um das Technische Monitoring in der Baubranche haben sich das siz energieplus, die Hochschule Biberach und die TU Braunschweig gewidmet. Im Forschungsprojekt »Qualitätsmanagement-Services für Gebäude« untersuchen sie als Verbundpartner die aktuelle Anwendung in der Baubranche sowie mögliche Vor- und Nachteile, die diese mit sich bringen kann.
In diesem Beitrag (Folgeartikel von Bauen+ Ausgabe 3/2024) werden die aktuellen Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt präsentiert und erläutert. Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, QM-Services als Dienstleistung transparenter zu gestalten und weitere Optimierungspotenziale aufzuzeigen, damit die Qualitätssicherung auch am Bau standardisiert werden kann. Zum Schluss erfolgt ein Ausblick auf die Pläne und Ziele für die weiteren Arbeiten im Forschungsprojekt.
Aus den ersten Erhebungen im Rahmen der Evaluation des TMon als Qualitätssicherungsprozess kann geschlossen werden, dass bei der Ausschreibung der Dienstleistung die AMEV-Empfehlung Nr. 158 zum TMon (2020) breite Anwendung sowie positive Resonanz findet (siehe auch Abschnitt Leistungsbilder). Mehr zum Thema TMon nach AMEV finden Sie in unserem Artikel »Technisches Monitoring – (R)Evolution der Qualitätssicherung im TGA-Bereich« in der Ausgabe 3/2024, Seite 15 – 19.
In der Praxis zeigen sich dennoch unterschiedliche Herangehensweisen zur Umsetzung des TMon als Prozess im Bau- und Gebäudebetrieb. Die in der Theorie vorgegebenen Qualitätsregelkreise, Projektverläufe und Leistungsbilder sowie Aufgaben, sind in der Praxis nicht 1:1 wiederzufinden. Das Fehlen einer einheitlichen Struktur und Vorgehensweise erschwert das Gegenüberstellen der einzelnen TMon-Projekte. Ungewissheit und Interpretationen führen zu unklar definierten Vorgaben, was folglich zu nicht passgenauen Konzepten und Umsetzungen des TMon führt. Als Ergebnis wird das Verständnis für die Rolle des TMon im Bauprozess und im Betrieb der technischen Anlagen geschwächt.
Im Rahmen des Forschungsprojekts konnten bisher vier Varianten der Umsetzung von TMon identifiziert werden. Die unterschiedlichen Ansätze von TMon sind in Abb. 1 bis Abb. 4 dargestellt. Der Fokus wurde hierbei auf die Einbindung des TMon im Bauablauf in Bezug auf die HOAI-Leistungsphasen (LP) gelegt.
Den ganzen Beitrag können Sie in der Mai-Ausgabe der Bauen+ lesen.
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