BAUEN+ 4/2019

Holzbau

Abb. 1: Der etwa 112 m lange Wohnkomplex »Sensations« auf dem Areal »Ilot bois« in Straßburg beherbergt 146 Wohnungen. Im Erdgeschoss kommen Geschäfte unter. Mit dem 38 m hohen Zwölfgeschosser, dem höchsten der drei Wohntürme, ist es dann das höchste Massivholzgebäude Frankreichs. (Bildquelle: KOZ Architectes)

Susanne Jacob-Freitag


Sensationell hoch gebaut

Straßburg hat seit kurzem Frankreichs höchsten Holzwohnbau


Im französischen Straßburg wurde im Frühjahr ein Wohnkomplex mit drei unterschiedlich hohen »Türmen« aus Brettsperrholz fertiggestellt. Dank des Zwölfgeschossers ist das Gebäude-Ensemble nun Frankreichs höchster Wohnbau in Massivholz.

Derzeit entsteht in Straßburg ein ganzes Areal mit Wohnhäusern in Holzbauweise. Einer der kürzlich dort fertiggestellten Mehrgeschosser ist ein Gebäudeensemble aus drei nebeneinander stehenden Wohntürmen, die durch niedrigere Querriegel miteinander verbunden sind (Abb. 1 und 2). Mit »Sensations« – so der Name des Gebäudes – startete die elsässische Hauptstadt die erste Phase des Programms »Ilot Bois«, was so viel heißt wie »Insel aus Holz«.

Hier sollen ehemalige Hafenbrachen in ein Wohnviertel verwandelt werden. Das Areal im Stadtteil »Port du Rhin« (Rheinhafen) ist Teil der grenzüberschreitenden Achse Deux-Rives, einer wichtigen Stadtentwicklungszone, die die Verbindung zwischen Straßburg in Frankreich und Kehl in Deutschland herstellt. Eine Brücke verbindet die beiden Städte schon lange.

Frankreichs höchster Wohnbau aus massivem Holz

Das Immobilien-Entwicklungsprogramm wird vom Generalplaner Eiffage Construction durchgeführt. Es gab kein spezielles Anforderungsprofil für Entwurf und Konstruktion. Die einzige Vorgabe bestand darin, mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen zu bauen, mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck des Wohngebäudes so gering wie möglich zu halten.

Eiffage gewann schließlich zusammen mit dem Investor Bouygues Immobilier den 2013 von der Stadt Straßburg ausgeschriebenen Wettbewerb für die Entwicklung eines Pilotprojekts in Form eines Wohngebäudes im Passivhaus-Standard. Dafür hatte Bouygues eine Planergemeinschaft aus Architekten und Ingenieuren beauftragt: die beiden im Holzbau erfahrenen Büros KOZ Architects aus Paris und ASP Architecture aus Saint-Dié-des-Vosges sowie die Tragwerksplaner und Holzbau-Spezialisten des Büros Ingénierie Bois aus Bischheim. Zusammen konnten sie mit ihrem Konzept beim Wettbewerb überzeugen und damit die Weichen für das Ausnahmeprojekt stellen.

»Sensations« ist das erste Wohngebäude, das auf der »Ilot Bois« errichtet wurde. Nach Fertigstellung im Frühjahr 2019 ist es nun – bezogen auf den mit 38 m höchsten der drei »Türme« – nicht nur der höchste Holzbau des Areals, sondern mit seinem fast 100% Holzanteil sogar das höchste dieser Art in Frankreich.

Verschiedene Gebäudehöhen und -tiefen lockern das Ensemble auf

Der etwa 112 m lange Neubau ist als aufgelöster Gebäuderiegel konzipiert: Der höchste der drei »Türme« ist zwölfgeschossig und die erwähnten 38 m hoch, die anderen beiden sind neungeschossig und haben eine Höhe von etwa 27,50 m. Die viergeschossigen, rund 16,50 m breiten, etwa 6,50 m tiefen und knapp 12,40 m hohen »Zwischenhäuser« verbinden sie. Ein 15,50 m hoher Fünfgeschosser schließt das Ensemble am offenen Ende ab.


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