BAUEN+ 2/2025

Gebäudetechnik/Seminarzentrum

Das Bild zeigt die Eingangsseite des modernen Seminarzentrums, das in die vorhandene Scheune eingepasst wurde.
Das moderne Seminarzentrum wurde mit Fingerspitzengefühl in die vorhandene Scheune eingepasst (Bild: Eingangsseite) (© Beatrix Schulte Wien)

Ludger Sunder-Plassmann


Nachhaltiger Neubau im historischen Kontext

Modernes Seminarzentrum in einer Scheune aus dem frühen 20. Jahrhundert


Auf dem Hof Thier zum Berge in Dülmen wurde ein historisches Scheunengebäude aus dem Jahr 1914 zu einem modernen Seminarzentrum des Deutschen Instituts für Pferdeosteopathie (DIPO) umgebaut. Mit einem durchdachten Energie- und Nachhaltigkeitskonzept und unter der Leitung des Architekten Ludger Sunder-Plassmann entstand ein ökologisch vorbildliches Bildungszentrum für Pferdeosteopathie.


Beatrix Schulte Wien gründete 1997 das Deutsche Institut für Pferdeosteopathie (DIPO) auf dem seit dem 14. Jahrhundert in Familienbesitz befindlichen Hof Thier zum Berge. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Seminaren zur Tiertherapie wurde im Jahr 2000 ein historisches Scheunengebäude aus dem Jahr 1914 zu einem Seminarzentrum umgebaut.

Die wachsende Bedeutung der Gesunderhaltung von Tieren führte schließlich dazu, dass zusätzliche Seminarräume erforderlich wurden. Daher fiel der Entschluss, das Seminarzentrum mit seinem über einhundert Jahre alten Dach zu sanieren und den ehemaligen Dachboden, das Strohlager, zu erschließen.


Bauplanung und Umsetzung

Mithilfe der Bauplanung des Architekten Ludger Sunder- Plassmann sowie seiner Unterstützung und Begleitung während der Bauphase begannen Beatrix Schulte Wien und ihr Sohn Dr. Josef Langenberg 2022 mit den Arbeiten. Das über einhundertjährige, bereits als Seminarzentrum genutzte Scheunengebäude wurde zu Beginn entkernt.

Die anschließenden Arbeiten basierten auf einem durchdachten Energie- und Nachhaltigkeitskonzept, das die Grundlage für die bewilligte und essenzielle KfW-Förderung in Höhe von etwa einer halben Million Euro bildete.


Energie- und Nachhaltigkeitskonzept Luft-Wasser-Wärmepumpe

Für die Klimatisierung der neuen Hörsäle wurde eine Wärmepumpe gewählt, die auf drei Säulen fußt: Eine in das System integrierte Fußbodenheizung sorgt für ein angenehmes, behagliches Empfinden während der kalten Monate; durch den Einbau einer Fußbodenheizung werden geringe Vorlauftemperaturen benötigt, die einen geringen Energiebedarf und damit ein effizientes Betreiben der Wärmepumpe ermöglichen.

Die ebenfalls integrierte Lüftungsanlage hält die Raumluft frisch und arbeitet dank der Wärmerückgewinnung ebenfalls mit geringem Energiebedarf. Für die heißen Sommermonate sind zudem in die Wärmepumpe eingebundene Wandgeräte in den Hörsälen verbaut, die für angenehm kühle Luft sorgen.

Damit sichergestellt ist, dass die Wärmepumpe zu einem hohen Grad mit regenerativer Energie versorgt wird, wurde auf dem Dach eine PV-Anlage installiert. Zudem wurde ein Stromspeicher verbaut, der in den sonnenreichen Stunden überschüssige Energie speichert und diese während der dunklen Tageszeiten für die Wärmepumpe wieder zur Verfügung stellt.

Eine gute Dämmung ist ebenfalls Voraussetzung für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe. Daher wurden durchweg Bauteile mit geringen Wärmedurchgangskoeffizienten verbaut. Neben dem Ziel, das sanierte Gebäude mit möglichst wenig grauer Energie betreiben zu können, sollten auch naturnahe Baustoffe verwendet werden.

Gedämmt wurde mit natürlicher Hanffaser, die Innenverkleidung besteht aus Lärchenholz, die Fußböden sind im Obergeschoss mit Naturkautschuk belegt, im Erdgeschoss wurde mit Designestrich ebenfalls ein natürlicher Baustoff verwendet und die Treppe zwischen den Geschossen ist mit Ibbenbürener Sandsteinplatten aus dem benachbarten Tecklenburger Land belegt.


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