BAUEN+ 5/2021

Experteninterview

Interviewpartnerin Angelika Smuda, Bundesumweltministerium, Referat für nationale und grundsätzliche Fragen der Ressourceneffizienz (© Smuda)

Angelika Smuda


»Zukunft Bau – effiziente Ressourcennutzung«


Prof. Dr.-Ing. Birger Gigla spricht mit Angelika Smuda, zuständig für Ressourceneffizienz in den Bereichen Bauen, Klima- und Energiepolitik sowie Konsum im Referat »Nationale und grundsätzliche Angelegenheiten der Ressourceneffizienz« im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit über das deutsche Ressourceneffizienzprogramm »ProgRess«, effiziente Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.

Bauen+: Frau Smuda, welche Arbeitsschwerpunkte stehen in Ihrem Referat »Grundsätzliche Angelegenheiten der Ressourceneffizienz« im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im laufenden Jahr im Bereich Bauen auf der Tagesordnung?

Angelika Smuda: Grundsätzlich ist unser Referat für die Fortschreibung des deutschen Ressourceneffizienzprogramms »ProgRess« zuständig. Die aktuelle Fortschreibung ProgRess III enthält 118 Maßnahmen, davon zehn in den Bereichen Bauen und Stadtentwicklung. Nachdem ProgRess III im Juni 2020 verabschiedet wurde, geht es jetzt um das Monitoring der Umsetzung der Maßnahmen.

Bei der Verbreitung von Know-how zum Thema Ressourceneffizienz unterstützt uns das Kompetenzzentrum Ressourceneffizienz (ZRE), wo das verfügbare technische Wissen über den effizienteren Verbrauch von Material und Energie gebündelt und Unternehmen zur Verfügung gestellt wird.

Auch hier ist das Bauwesen ein Themenschwerpunkt. In meinem Arbeitsbereich ist der Schwerpunkt die Fertigstellung von zwei Berichten, die wir in einem Ad-hoc-Ausschuss unter der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Abfall (LAGA) erarbeiten.

 

Bauen+: Ressourceneffizienz gilt als eines der »Megathemen« im Bauwesen, neben der Digitalisierung, der Energieeinsparung in Gebäuden und der Nutzung erneuerbarer Energien. Wie ist die Ausgangssituation und wo sehen Sie die wesentlichen Stellschrauben?

Angelika Smuda: In Deutschland konzentrieren wir uns immer noch fast ausschließlich auf den Energieverbrauch und die resultierenden Treibhausgasemissionen in der Nutzungsphase von Gebäuden. Das hat auch damit zu tun, dass die Treibhausgasemissionen für die Erzeugung von Baumaterialien dem Sektor Industrie zugerechnet werden und nicht dem Sektor Gebäude.

Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir jedoch die steuernde Wirkung der Nachfrage aus dem Gebäudesektor auf jeden Fall auch berücksichtigen. Wenn wir nur den kumulierten Energieaufwand und die Treibhausgasemissionen betrachten, dann ist bei Modernisierungen der Aufwand für die Herstellung der Baumaterialien sicherlich sehr viel geringer als die Energieeinsparung, die wir in der verbleibenden Nutzungsphase der Gebäude erzielen können.

Hier sind dann eher Aspekte in Bezug auf die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien relevant. Bei Neubauten stellt sich die Situation aber anders dar, da bis zu 50 Prozent des Energieaufwands und der Treibhausgasemissionen aus der Herstellung der Baumaterialien stammen können. Hier finde ich es überfällig, dass wir den gesamten Lebenszyklus betrachten und optimieren.


Das ganze Interview können Sie in der September-Ausgabe der Bauen+ lesen.  
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