BAUEN+ 5/2020

Entwurfskonzepte

Fensterdetails der verschiedenen Bauweisen; Foto der Fassadenmodelle im Maßstab 1:1

Anne Niemann


Das Forschungsprojekt »Einfach Bauen«

Ganzheitliche Strategien für energieeffizientes, einfaches Bauen mit Holz, Leichtbeton und hoch wärmedämmendem Mauerwerk


Forschende am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren der Technischen Universität München gehen der Frage nach, wie die Architektur mit baulichen Mitteln so optimiert werden kann, dass es möglichst wenig Technik bedarf, um ein angenehmes Raumklima zu erzeugen. Weiterhin werden die so entwickelten Gebäude mit Standardwohngebäuden oder Wohngebäuden in Niedrigenergiebauweise bezüglich Umweltwirkung und Lebenszykluskosten über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren verglichen.


Die Anforderungen an den Wärme-, Brand- und Schallschutz von Gebäuden steigen seit Jahrzehnten stetig. Neben der Optimierung von Baumaterialien wird vor allem durch den vermehrten Einsatz von technischen Anlagen versucht, die hohen Ziele zu erreichen: Energie (in Form von Heizenergie) zu sparen und für den Nutzer einen ganzjährigen Komfort zu gewährleisten. In der Folge ist der Anteil für technische Anlagen an den Baukosten in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Wie Abb. 1 zeigt, hat zwischen den Jahren 2000 und 2014 eine Preissteigerung von 45,9% stattgefunden.

Weiterhin führt dies zu einer Vielzahl von Vorschriften und technischen Regelungen, die Planer und Bauherren oftmals überfordern. Fehler in Planung, Ausführung und Bedienung sind die Folge. »Die Dinge, die wir entwerfen und die wir umsetzen, sind in der Regel zu kompliziert«, findet Florian Nagler, unter dessen Federführung der Forschungsschwerpunkt »Einfach Bauen« an der TU München stattfindet. »Da ist der Reflex verständlich, zu fragen: Wie geht das einfacher?« [2].

Mangelnde Flexibilität der auf eine spezielle Nutzung hin maßgeschneiderten modernen Gebäude führt oftmals zu ihrem frühen Abbruch und Neubau. Dabei gibt es genügend historische Beispiele, wie Gebäude langfristig flexibel genutzt werden und ohne komplizierte Technik funktioniert haben.

Gründerzeitbauten sind wohl deshalb so begehrt, weil ihre Grundstruktur eine vielfältige Nutzung für Wohnen, Büro, Arztpraxen u.v.m. zulässt. Dazu zählen sowohl die Raumgrößen und -proportionen als auch die große Raumhöhe. Umbauten sind aufgrund der einfachen und nachvollziehbaren Konstruktionen leicht durchführbar. Gleichzeitig ist die Grundsubstanz mit dicken Außenwänden robust und langlebig.

Wirtschaftliche Zwänge, aber auch Technikgläubigkeit, führten im Laufe der Zeit zu einem Verlust an baulicher Qualität. Gebäude wurden optimiert durch niedrigere Decken und monofunktionale Grundrisslösungen [2]. Technische Systeme gleichen seither den Verlust an Komfort aus, statt diesen mit baulichen Mitteln zu erreichen.


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