BAUEN+ 3/2022

Brandschutz/Hochhaus in Holzhybridbauweise

Brandschutzlösungen bei hohen Holzgebäuden – SKAIO
Schnitt durch das Gebäude (© Kaden + Lager)

Dirk Kruse


Brandschutzlösungen bei hohen Holzgebäuden

Das SKAIO – ein Hochhaus in Holzhybridbauweise


Mit der Novellierung der Landesbauordnung Baden-Württemberg wurde die Grundlage für den Bau des SKAIO, des ersten Hochhauses in Holzhybridbauweise, im neuen Heilbronner Stadtteil Neckarbogen geschaffen. Wie die Brandschutzlösungen für das mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020 der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. ausgezeichnete Wohngebäude aussehen, zeigt dieser Beitrag.

Seit dem mit Veröffentlichung der MBO 2002, in Verbindung mit der Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hoch feuerhemmende Bauteile in Holzbauweise M-HFHHolzR 2004 [3], eingeleiteten Abbau von bauordnungsrechtlichen Einschränkungen für mehrgeschossige Gebäude lässt sich ein enormer Anstieg des Interesses vonseiten privater und öffentlicher Bauherrn, der Bauindustrie und der staatlichen Organe an der Verwendung von Holz für den mehrgeschossigen Wohnbau im urbanen Raum feststellen.

Auf Grundlage der o.g. Richtlinie wurde eine Vielzahl von mehrgeschossigen Holzgebäuden in der Gebäudeklasse 4 (GK 4: Gebäude bis 13 m) als Regelbauweise und in der GK 5 (Gebäude > 13 m), hier im Abweichungstatbestand umgesetzt.

Mit Novellierung der Landesbauordnung (LBO) des Bundeslandes Baden-Württemberg [8] wurde mit der Öffnung der GK 5 für die Holzbauweise ein weiterer Meilenstein für eine verstärkte Nutzung von Holz als Konstruktionsbaustoff auch für hohe Gebäude gesetzt. Auf dieser Grundlage wurde das erste Hochhaus namens SKAIO in Holzhybridbauweise im neu geschaffenen Stadtteil Neckarbogen in Heilbronn projektiert und errichtet.


Konstruktion des SKAIO

Das Gebäude ist mit zehn Obergeschossen und einem Untergeschoss geplant. Der Grundriss ist bis zum 6. Obergeschoss einschließlich rechteckig. Die drei obersten Geschosse sind kleiner und verfügen über einen quadratischen Grundriss. An das Untergeschoss schließt sich eine Tiefgarage an.

Die Geschosse haben eine maximale Länge von ca. 31 m und eine maximale Breite von ca. 22 m (7. bis 9. OG: 23 m x 23 m). Die Fußbodenhöhe des obersten Geschosses liegt bei 26,80 m über dem Niveau der öffentlichen Straße.

Das SKAIO in Heilbronn lehnt sich in seiner Bauweise sehr stark an die 1885 in Chicago erstmals eingesetzte Stahlskelettbauweise an. Bei dieser Bauweise entsteht aus einzelnen Stahlträgern ein dreidimensionales Tragwerk. Senkrechte Stahlstützen dienen der vertikalen Lastabtragung.

Mittels waagerechter Stahlprofile entstehen Rahmen, an denen später die Fassade befestigt wird (vertikal) bzw. in die die Geschossdecken aus Stahlbetonfertigteilen (teilweise aus Gewichtsgründen auch Hohldecken oder Verbunddecken) und schließlich das Dach eingelegt werden (horizontal). Wände, Fassade und sonstige Ausbauelemente werden in der Regel nicht tragend hergestellt.


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