BAUEN+ 6/2020

Temporärer Holzbau

Abb. 1: B-Part Am Gleisdreieck – ein einzigartiges Experimentierfeld für alle, die Lösungen über das Arbeiten der Zukunft unter einem Dach diskutieren und entwickeln möchten (© HG Esch / B-Part Am Gleisdreieck, www.bpart.berlin)


Reinhard Eberl-Pacan

Brandschutz im B-Part am Gleisdreieck

Einzigartiges Experimentierfeld für das Arbeiten der Zukunft


»Schade, dass das schöne Gebäude nicht dauerhaft dort stehen bleibt – also nutzt die Zeit!« So kommentierte ein Leser die Bilder zum »B-Part am Gleisdreieck«, die anlässlich der Bewerbung um den Berliner Holzbaupreis 2019 veröffentlicht wurden. Das schöne Gebäude soll tatsächlich als temporärer Holzbau nur vier bis fünf Jahre auf dem ehemals brach liegenden Areal im nördlichen Park am Gleisdreieck stehen, bevor es abgebaut und anderenorts erneut errichtet werden soll.


Der Immobilienentwickler und Investor Copro will am Gleisdreieck im Zentrum Berlins nach den Plänen von Ortner & Ortner Baukunst ein komplett neues Stadtquartier entstehen lassen. Insgesamt sind sieben Gebäude mit Höhen zwischen 25 m und 90 m sowie ein Bahnhof mit Viadukten geplant. Die Fertigstellung des Projekts »Urbane Mitte am Gleisdreieck« ist für 2025/2026 geplant.


Experimentierfeld für Lösungen der Zukunft

In der Zwischenzeit dient das »B-Part« als Blueprint für dieses Stadtquartier der Zukunft: Ein einzigartiges Experimentierfeld für alle, die unter einem Dach Lösungen zur Arbeit in der Zukunft, zu zukunftsfähiger Mobilität und urbaner Gemeinschaft diskutieren und entwickeln möchten.

Bei dem fast komplett aus Holz gefertigten B-Part Am Gleisdreieck ist der Anspruch an die Architektur hoch. Für die Planung zeichneten Scharabi Architekten (Susanne und Farid Scharabi) verantwortlich, die in Berlin bereits verschiedene mehrgeschossige Bauten in Holzbauweise geplant und überwacht haben.

Bei diesem temporären Bauvorhaben bot sich wiederum eine Holzkonstruktion an. Sie besteht aus Holzrahmen im Bereich Decke und Außenwand, aus Brettsperrholzdecken und -dach sowie einer Fassade in Holztafelbauweise, lässt sich in kurzer Bauzeit errichten und auch wieder zerlegen. Die äußere Schalung aus Holzlatten sorgt für eine lebendige Wirkung des zweifach geknickten Baukörpers.

Im Vorübergehen oder -fahren scheint sich die Fassade kaleidoskopisch zu ändern. Für den Außenbereich ist noch ein öffentlich zugänglicher Sportparcours in Planung.

Das Projekt zeigt im kleinen Maßstab, wie die geplante »Urbane Mitte Am Gleisdreieck« einmal werden soll: Ein Ort für Menschen und Unternehmen, die sich verändern, weiterentwickeln und verwirklichen wollen.


Naturnahe Atmosphäre und angenehmes Raumklima

Das Herzstück des Gebäudes ist das »Urban Ideation Lab« (Abb. 2) mit kostenfreien Arbeitsplätzen für Start-ups, Entrepreneurs und Interessierte zur Erforschung zukunftsorientierter Inhalte. Das B-Part erzeugt darin einen »Innovation Space«, der durch die Verknüpfung von Coworking, Kultur, Events, Sport und Café eine interdisziplinäre Symbiose ermöglicht. Podiumsdiskussionen fördern den Dialog von Bürgern und Interessierten mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Die sichtbaren Holzdecken und die mit Seekieferplatten bekleideten Wände ergeben eine naturnahe Atmosphäre und ein angenehmes Raumklima im Inneren des Gebäudes. Auf den 1.000 m2 reihen sich ein öffentliches Café mit Terrasse, Flächen für Kunstausstellungen sowie Multifunktionsräume aneinander.

Im Open Space finden die Nutzer Angebote für unterschiedliche Arbeitssituationen, wie eine Fokusbox (Abb. 3) für vertrauliche Gespräche oder Telefonate. Auf der Spanischen Treppe (Abb. 4) können sie am Laptop arbeiten und dabei verschiedene Sitzpositionen einnehmen und ungezwungen miteinander kommunizieren. Große Workbenches dienen der Teamarbeit und Teammeetings.


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