Cover der Studie »Wohnungsbau in Deutschland 2025 – Quo vadis?«
  • 11.04.2025

Statement Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, zum Wohnungsbau-Tag 2025

Anlässlich des Wohnungsbau-Tags 2025 am 10. April und der dort vorgestellten Studie »Wohnungsbau in Deutschland 2025 – Quo vadis?« vom Bauforschungsinstitut ARGE und vom Forschungsinstitut RegioKontext erklärte Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit:

»Die heute [Anm. d. Red. 10.04.2025] vorgestellte Wohnungsbau-Studie hat richtig erkannt, dass angesichts des demografischen Wandels mehr barrierefreier Wohnraum notwendig ist. Allerdings nennt die Studie weiterhin Barrierefreiheit als einen der Gründe für steigende Baukosten. Doch mehrere Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass die Mehrkosten für die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum gering sind, so auch die Studie von Terragon 2017, die im Auftrag des Deutschen Städte- und Gemeindebunds erstellt wurde. Demnach liegen die Mehrkosten für den Neubau von barrierefreien Wohnungen bei nur 1,26%. Bezogen auf die Gesamtinvestition waren es sogar nur Mehrkosten von 0,86%.

Der Wunsch, aufgrund der insgesamt gestiegenen Baukosten bei den Standards von den derzeitigen Maßstäben abzuweichen, ist aus meiner Sicht zwar nachvollziehbar. Jedoch dürfen bei der Barrierefreiheit keine Abstriche gemacht werden.

Schon jetzt ist der Mangel an barrierefreiem Wohnraum eklatant, es fehlen bereits mehr als 2 Mio. barrierefreie Wohnungen. Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft müssen wir dringend mehr barrierefreien Wohnraum schaffen. Konzepte und Möglichkeiten hierfür gibt es viele – einige davon wurden bei der Wohnraumkonferenz vorgestellt, die die Bundesfachstelle Barrierefreiheit im Februar 2024 veranstaltet hatte.

Barrierefreies Bauen ist nachhaltig und bietet auch weitere Vorteile für die Gesellschaft: Nicht nur den, dass Menschen länger in ihrem vertrauten Zuhause bleiben können, sondern auch, dass dadurch der Gemeinschaft weniger Kosten entstehen. Denn die stationäre Pflege ist wesentlich teurer als eine ambulante, häusliche Pflege.

Bund, Länder und Kommunen haben jetzt die Aufgabe, die Schaffung von mehr barrierefreiem Wohnraum zu fördern, sei es durch gesetzliche Regelungen oder durch finanzielle Förderungen.«


Weitere Informationen

  • Wohnungsbau-Studie vom Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) und vom Forschungsinstitut RegioKontext (Berlin)

 

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44781 Bochum
Telefon: 0234 304-0
Telefax: 0234 304-66050
E-Mail: zentrale@kbs.de
Internet: www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de

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