Das Forschungsprojekt NFHolzlack widmet sich der Entwicklung innovativer Beschichtungssysteme für Holz im Außenbereich. Ziel ist es, durch die Einbindung von Naturfasern in Holzlacke die Schutzwirkung gegenüber Witterungseinflüssen und mechanischen Belastungen deutlich zu verbessern.
Bisherige Holzbeschichtungen verlängern zwar die Lebensdauer von Fenstern, Türen und Fassaden, sind jedoch anfällig für Schäden durch Hagel, UV-Strahlung oder Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Risse in den Lackschichten führen häufig zu Feuchteeintritt und Folgeschäden am Holz. Hier setzt das Projekt an. Die in die Beschichtung eingebrachten Fasern wirken kraftableitend, überbrücken Mikrorisse und erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Lacks. Dadurch bleiben die Beschichtungen länger intakt, Wartungsintervalle verlängern sich und die Instandhaltung wird wirtschaftlicher und nachhaltiger.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Einsatz pflanzlicher Fasern aus Reststoffen der Landwirtschaft. Anstelle von z.B. energieintensiv hergestellten Glasfasern kommen nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz, die bislang meist ungenutzt oder energetisch verwertet wurden. Dies eröffnet neue Wertschöpfungspotenziale – gerade für ländlich geprägte Regionen – und schließt gleichzeitig eine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion aus.
Mit einer Kombination aus verbesserter Materialleistung und ressourcenschonender Rohstoffwahl leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Ressourceneffizienz und einer nachhaltigeren Bauwirtschaft. Das Forschungsvorhaben wird praxisnah erproben, wie sich naturfaserverstärkte Lacke formulieren, applizieren und hinsichtlich Dauerhaftigkeit testen lassen. Damit soll eine neue Generation von Holzbeschichtungen entstehen, die nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für Bauherren, Handwerk und Industrie bietet.
Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49MF240110 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul »Marktorientierte Forschung und Entwicklung« gefördert.
Ansprechpartner im IHD
Dr. Tobias Meißner
E-Mail: tobias.meissner@ihd-dresden.de