Im Mai 2025 wurden auf dem neuen Modulbau der HSWT (»Creativity and Innovaton Lab«) am Campus Weihenstephan die Arbeiten an neuartigen extensiven Dachbegrünungssystemen mit der Aussaat und Bepflanzung der Flächen abgeschlossen.
Durch innovative Konzepte sowohl im Hinblick auf den Systemaufbau als auch durch ein intelligentes Wassermanagement soll in einem bis Ende August 2027 laufenden Projekt der Beitrag von extensiven Dachbegrünungen zu einer naturnahen Regenwasserbewirtschaftung und zur Überflutungsvorsorge im urbanen Raum maximiert werden. Insbesondere sollen valide Daten zur Wasserbilanz dieser neuartigen Dachbegrünungen erhoben werden. Zudem wird auf dem Gründach des Modulbaus der Einfluss verschiedener Bepflanzungen auf den Ertrag damit verbundener PV-Anlagen untersucht.
Modellierung von Dachbegrünungssystemen für den Praxiseinsatz
Zur Erhebung der Wasserbilanzen wurde eine Großlysimeteranlage entwickelt, mit der bis zu zehn verschiedene Dachbegrünungssysteme parallel unter Realbedingungen getestet werden können. Mithilfe der daraus gewonnenen Daten können Dachbegrünungssysteme zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung in Abhängigkeit von den Klimabedingungen modelliert werden. Diese Modelle könnten dann die Grundlage für die Auslegung solcher Dachbegrünungen gemäß den DWA-Richtlinien bilden.
Ergänzt wird das Projekt durch Simulationen und Erkenntnisse einer bestehenden Versuchsanlage der HSWT, die im Rahmen eines vorangegangenen Zukunft-Bau-Projekts errichtet wurde.
Wissenstransfer großgeschrieben
Demonstratorflächen auf dem Dach dienen der Öffentlichkeitsarbeit und dem Wissenstransfer. Solche Projekte bieten neben nachhaltigen und klimaangepassten Begrünungslösungen wertvolle Einblicke für Stadtplanerinnen und -planer, Architektinnen und Architekten sowie Bauherrinnen und -herren sowie den Studierenden der HSWT im Rahmen der praxisbezogenen Lehre.
Win-win-Situation
Die Kombination des neuen Modulbaus (Eröffnung am 20. Februar 2025) mit diesem Forschungsprojekt bringt entscheidende Vorteile. Zum einen konnte so ein gewisser Teil der Bausumme durch die Drittmittel aus dem Forschungsprojekt abgedeckt werden (Erstellen der Dachbegrünungsanlage). Zum anderen kann die angewandte Forschung der HSWT in Realsituation an dem derzeit modernsten Gebäude der HSWT erprobt werden.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Dr. Dieter Lohr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Institut für Gartenbau
Internet: www.hswt.de/person/dieter-lohr
Weitere Informationen
- Projektseite im Webauftritt der HSWT