Neue Bewertungstools für nachhaltiges Bauen
Vorhandene Baustoffe sollen zukünftig verstärkt als Rohstoffquellen dienen (Bild Nr. 6522, Quelle: gundlach-bau.de / Gundlach Bau und Immobilien / BHW Bausparkasse)
  • 23.09.2022

Neue Bewertungstools für nachhaltiges Bauen

Mit rund 230 Millionen Tonnen pro Jahr ist der Bausektor einer der größten CO2-Verursacher in Deutschland. Auch in unseren Breiten spüren immer mehr Menschen die Auswirkungen des Klimawandels. Die Notwendigkeit steigt, klimafreundliches Bauen neu zu definieren. Neben der Energieeffizienz soll zukünftig bei Gebäuden die Wiederverwendbarkeit von Baumaterialien eingeschätzt werden. Bewertungstools schaffen die Grundlage dafür.


Über 80 Pro­zent der mi­ne­ra­lischen Ab­fälle auf dem Bau werden bereits re­cycelt. Doch das meiste davon landet laut Dr. Anja Rosen von der Universi­tät Wupper­tal als Schotter im Straßen­bau. Wert­volle Res­sourcen bleiben so un­ge­nutzt. Kaum nach­voll­zieh­bar bei den rasant stei­gen­den Bau­stoff­preisen. Die Expertin für zirku­läres Bauen macht sich dafür stark, ver­bautes Material zurück in den Material­kreis­lauf zu lenken und so Rohstoffe zu sparen.


Ressourcen in Bauwerken nachweisen

»Vor­handene Bau­werke können als Roh­stoff­quellen dienen«, sagt Krzysztof Pompa von der BHW Bau­spar­kasse. »Das erfordert jedoch neue Bewertungs­kon­zepte, die aus­weisen, welche wieder­ver­wert­baren Werk­stoffe die Ge­bäude ent­halten.« So soll ein von der Regierung geplanter Ressourcen­pass dazu bei­tragen, die Re­cycling­fähig­keit von Bau­stoffen und damit den längeren Lebens­zyklus ver­bauter Pro­dukte zu fördern.

Der von Anja Rosen ent­wickelte »Urban Mining Index« zielt darauf, bereits in der Planungs­phase Materialien auf ihre Wieder­ver­wend­bar­keit und Wirt­schaft­lich­keit zu prüfen und zu doku­mentieren. Und das Stutt­garter Start-up »Concular« macht derzeit mit einer Online-Daten­bank für gebrauchtes Bau­material von sich reden.

Hier treffen Angebot und Nach­frage auf­einander, noch bevor das Material aus einem Ge­bäude aus­ge­baut wird. »Alle diese Tools werden zu­künftig eine wichtige Rolle spielen, um eine echte Kreis­lauf­wirt­schaft zu reali­sieren, ver­ant­wortungs­voller zu bauen und die tat­säch­liche CO2-Bilanz von Gebäuden ab­zu­bilden«, ist BHW-Experte Pompa überzeugt.


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