Ein Bundesland nach dem nächsten startet in die Sommerferien. Während sich Hotels und Campingplätze füllen, stehen Wohnungen und Eigenheime leer. Mit ein paar einfachen Handgriffen vor dem Start in den Urlaub lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass in diesen Wochen zu Hause etwas passiert, erheblich senken.
»Schalten Sie Geräte mit Stand-by-Funktion vollständig aus oder ziehen Sie einfach den Stecker«, sagt Dr. Hans-Hermann Drews vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Vor allem Geräte, die beim Anschluss ans Stromnetz einen Akku laden, sollten auf keinen Fall angeschlossen bleiben. Bei Notebooks, Staubsaugerrobotern und vielen anderen Geräten handelt es sich dabei um Lithium-Ionen-Akkus. Diese Akkus können im Falle eines Defekts Brände verursachen, und die Wahrscheinlichkeit dafür steigt in der Ladephase.
Feuer ist eine Gefahr für Leib und Leben. Das größere finanzielle Risiko geht statistisch allerdings von Wasser aus. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft haben Leitungswasserschäden in und an Wohngebäuden jüngst über vier Milliarden Euro pro Jahr gekostet und die Summe steigt kontinuierlich.
Diese Schäden kosten die Betroffenen außerdem Zeit und Nerven. Dabei lassen sie sich leicht verhindern bzw. auf ein kleines Maß reduzieren: »Drehen Sie vor der Abreise einfach den Hauptwasserhahn zu. Dann kann auch bei einem Rohrbruch nicht mehr viel passieren«, rät Drews.
Wichtig ist dann allerdings, bei der Rückkehr das Wasser etwas laufen zu lassen, bevor es getrunken wird. Das Wasser, das über längere Zeit in den Leitungen gestanden hat, ist kein hygienisch einwandfreies Lebensmittel mehr. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus genügt es, zehn Liter laufen zu lassen, um die Qualität wiederherzustellen.
Wer das Wasser nicht abstellen möchte, weil zum Beispiel der Nachbar die Zimmerpflanzen versorgt, sollte den Helfer bitten, das Gießen mit einem Rundgang durch die Räume zu verbinden. Denn auch kleine Leckagen verursachen riesige Schäden, wenn sie längere Zeit unentdeckt bleiben.
Ansprechpartnerin
Ina Schmiedeberg
Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e.V.
Telefon: 0431 7757810
E-Mail: schmiedeberg@ifs-ev.org
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e.V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit zehn Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.