BAUEN+ 1/2020

Plusenergieebäude

Abb. 1: Der sanierte »Hof 8« mit dem alten Wohnhaus und Photovoltaik nach Südosten und -westen (© Architekt Rolf Klärle, Planungsbüro Klärle GmbH)

Achim Pilz


Plusenergiehof auf dem Land

Hof setzt Maßstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit, innovativer Technologie und Gestaltung


Im Taubertal wurde ein abbruchreifer Bauernhof ökologisch saniert und zum Plusenergiehof mit innovativem Energiekonzept ausgebaut. Harmonisch im Dach eingepasste Photovoltaik, Windwalze, Grundwasser-Wärmepumpe und Batteriespeicher ­stellen Strom für viele Verbraucher zur Verfügung: ein Planungsbüro, zwei Seniorenwohnungen, eine Hebammenpraxis, einen Nachbarn und Elektromobilität für den gesamten Ort.

40 Jahre lang wurde der Bauernhof im historischen Ortskern von Schäftersheim im Main-Tauber-Kreis immer weniger genutzt. Bis 1995 wohnte nur die Besitzerin im Wohnteil. Der Rest zerfiel. Drei Jahre lang stand alles leer und der Abriss war geplant. Doch glücklicherweise entschied sich das Planungsbüro »Klärle – Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH«, das Ensemble für ihren neuen Bürositz mit hohem persönlichen und finanziellen Aufwand zu sanieren.

Von 2012 bis 2014 wurde der Hof vom Architekturbüro Rolf Klärle aus Bad Mergentheim, dem Bruder der Bauherrin, zum Plusenergieensemble »Hof 8« geplant und ausgebaut. Wiederverwendete Bauteile und -stoffe optimierten die Lebenszykluskosten. Verschiedene Nutzungen beleben das Ensemble neu und stärken das 700-Seelen-Dorf. »Hof 8« hat heute wieder etwa 50 Nutzer und Bewohner und produziert seit 2019 mit Sonne und Wind Strom für die Elektromobilität des gesamten Dorfs.


Dörflicher Rahmen

Das Ensemble besteht aus einem eingeschossigen Gebäude, das im rechten Winkel abknickt und einem gegenüberliegenden zweigeschossigen Bauernhaus. Teile von ihm wurden schon in den 1850er-Jahren erbaut, das Bauernhaus 1890. Nach Schäden im Holz des Dachstuhls war das Gebälk in den 1950er-Jahren einfach als Notdach erneuert worden.

Etwa zur gleichen Zeit wurde an dem Gebäudewinkel ein Schweinestall angebaut. Diesen ließ Klärle abbrechen, sodass sich der Hof wieder zur Straße öffnet (Abb. 2). Das Bauernhaus steht nun als Solitär dem Eingeschosser mit ehemaligem Stall, Scheune und einem länglichen Remisengebäude gegenüber.

Eine Wohnstraße begrenzt den Hof an zwei Seiten. Es brauchte viel Planung, um zu entscheiden, welche Nutzung wohin kommt, und Nutzungskonflikte zu minimieren. Nach dem Entwickeln einiger Varianten sind heute im Bauernhaus das Planungsbüro »Klärle – Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH«, im ehemaligen Stall die Hebammenpraxis »Das Lebenshaus« und in der Remise zwei barrierefreie Wohnungen mit insgesamt ca. 250 m2 Wohnfläche untergebracht


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