Die Bedeutung einschaliger Trennbauteile zeigt sich in zahlreichen Anwendungen, auch im Baubereich. Die gegenüber mehrschaligen Konstruktionen relativ einfache Bauart sichert Vorteile in Kosteneffizienz und Ressourcenschonung. Bei der Herstellung massiver Wände aus mineralischen Baustoffen gelangt Wasser in die Porenräume.
Dadurch ändert sich die Bauteilmasse und somit das Luftschalldämmmaß der Wand. Neben diesem bekannten Masseeffekt bewirkt ein weiterer, bisher nicht beachteter Mechanismus eine Erhöhung der Luftschalldämmung: je kleiner die Porengrößen im Baustoff, desto größer die mechanischen Wirkkräfte durch eingelagertes Porenwasser.
Die bisherigen Gleichungen zur Luftschalldämmung berücksichtigen diese Wirkkräfte nicht und sind daher zu erweitern. Der Wandbaustoff wird dabei als poröses Medium mit Feststoff- und Fluidanteilen betrachtet.
Der neue Rechenansatz erlaubt die Berechnung des Luftschalldämmmaßes für einschalige Trennbauteile unter hygrischer Belastung für gesättigte und teilgesättigte Feuchtezustände mit hoher Genauigkeit. Die Rechenergebnisse liefern wertvolle Hinweise für die Planung und für die Produktentwicklung neuer Baustoffe.
Fraunhofer IBP, Stuttgart, Klaus Sedlbauer, Philip Leistner, Schew-Ram Mehra (Hrsg.)
Luftschalldämmung hygrisch belasteter einschaliger Trennbauteile
Forschungsergebnisse aus der Bauphysik, Band 41
Marcus Hermes
2020, 204 S., zahlr., teils farb. Abb. u. Tab.
Softcover
ISBN 978-3-8396-1635-2 | € 54,00
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