PERI 3-D-Betondruck: Der Druckkopf bewegt sich über drei Achsen und kann sich in seinem Rahmen an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen (Quelle: obs/PERI GmbH)
  • 23.11.2020

Erstes Mehrfamilienhaus Deutschlands wird gedruckt

5-Familienhaus mit 3 Stockwerken und ca. 380 qm Wohnfläche entsteht mit einem 3-D-Betondrucker | Größtes gedrucktes Mehrfamilienhaus Europas zeigt: 3-D-Betondruck auch für den Bau großer Wohneinheiten geeignet

Die PERI GmbH druckt im bayerischen Wallenhausen erneut ein Wohnhaus mit einem 3-D-Betondrucker. Nachdem das Familienunternehmen Ende September 2020 den Druck des ersten Wohnhauses in Deutschland im westfälischen Beckum bekannt gab, entsteht nun bereits das nächste Haus mithilfe eines 3-D-Betondruckers. Das 5-Familienhaus mit rund 380 qm Wohnfläche wird nach Fertigstellung das größte gedruckte Wohnhaus Europas sein. Insgesamt sind für das Projekt sechs Wochen Druckzeit veranschlagt.

»Mit dem Projekt in Wallenhausen macht das PERI-3-D-Betondruck Team den nächsten wichtigen Schritt und PERI festigt seine Position als führendes Unternehmen im Bereich 3-D-Betondruck«, so Thomas Imbacher, Geschäftsführer Marketing & Innovation der PERI Gruppe. »Mit dem Druck des ersten Mehrfamilienhauses in Deutschland treten wir den Beweis an, dass diese neue Bautechnologie auch für den Druck größerer Wohneinheiten geeignet ist. Damit eröffnen wir dem 3-D-Betondruck weitere Anwendungsbereiche in neuen Größenordnungen.«

Bauherr für das Mehrfamilienhaus ist die Michael Rupp Bauunternehmung GmbH, die sich mit der neu gegründeten Tochter Rupp Gebäudedruck ab 2021 auf den 3-D-Sektor spezialisieren wird. »Unser Familienunternehmen ist seit 25 Jahren erfolgreich in der Branche und hat viele zufriedene Kunden in der Region. Für den 3-D-Betondruck bringen wir also einen großen Wissensvorsprung und jede Menge Erfahrung mit«, sagt Fabian Rupp, künftiger Geschäftsführer von Rupp Gebäudedruck.

Sein Bruder Sebastian, ebenfalls künftiger Geschäftsführer im Familienbetrieb, ergänzt: »Gleichzeitig rechnen wir dieser neuen Technologie große Zukunftschancen aus, und wir wollen diese Zukunft mitgestalten. Bei aller Tradition unseres Handwerks sind wir eben auch innovativ und scheuen keine neuen Herausforderungen – im Gegenteil.«

Der planende Architekt ist das Architekturbüro Mühlich, Fink & Partner BDA aus Ulm. Das Material für die Herstellung des Druckbetons stammt von HeidelbergCement, die eingesetzte Mischtechnologie kommt von m-tec mathis technik gmbh. Bei der Erarbeitung der Genehmigung unterstützte das Ingenieurbüro Schießl Gehlen Sodeikat. Die Planung und Durchführung der entsprechenden Zulassungsprüfungen erfolgten durch das Centrum Baustoffe München der Technischen Universität München.

Das Wohnhaus in Wallenhausen ist voll unterkellert und wird nach Fertigstellung auf drei Stockwerken fünf Wohnungen mit rund 380 qm Wohnfläche bieten. Es handelt sich nicht um ein Forschungs- oder Demonstrationsprojekt, sondern die Wohnungen werden nach Fertigstellung regulär vermietet werden. Lediglich eine Wohnung wird weiterhin als Musterwohnung genutzt.

Beim Druck in Wallenhausen setzt PERI den Portaldrucker BOD2 ein. Bei dieser Technik bewegt sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Der Vorteil: Der Drucker kann sich in seinem Rahmen an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen und muss nur einmal kalibriert werden. Dies spart Zeit und Kosten.

Während des Druckvorganges berücksichtigt der Drucker bereits die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für Wasser, Strom etc. Der BOD2 ist so zertifiziert, dass auch während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden kann. Manuelle Arbeiten, wie z.B. das Verlegen von Leerrohren und Anschlüssen, können auf diese Weise einfach in den Druckprozess integriert werden.

Das für den Druck des Hauses in Wallenhausen eingesetzte Material »i.tech 3D« wurde von HeidelbergCement speziell für den 3-D-Druck entwickelt. »Die Eigenschaften von i.tech 3D sind angepasst an die besonderen Anforderungen des 3-D-Drucks mit Beton«, so Dr. Jennifer Scheydt, Leiterin Engineering & Innovation bei HeidelbergCement. »Unser Material ist gut pumpbar und gut extrudierbar und harmoniert sehr gut mit dem BOD2.«

Bedient wird der Drucker von zwei Personen. Der Druckkopf und die Druckergebnisse werden per Kamera überwacht. Mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s ist der BOD2 aktuell der schnellste 3-D-Betondrucker auf dem Markt.

 

PERI 3-D-Betondruck: Für 1 m2 doppelschalige Wand benötigt der 3-D-Betondrucker rund fünf Minuten (Quelle: obs/PERI GmbH)



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