BfS untersucht Radon-Situation in eigenen Gebäuden
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz
  • 24.02.2021

BfS untersucht Radon-Situation in eigenen Gebäuden

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ermittelt im Rahmen einer Studie die Radon-Situation an seinen Arbeitsplätzen. Die Studie soll das Wissen über die Ausbreitung von Radon insbesondere in großen Gebäuden verbessern und den Stand der Technik für die Messung von Radon an Arbeitsplätzen weiterentwickeln. Hierzu finden nach und nach an allen Standorten des BfS Radon-Messungen statt.

Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das vor allem aus dem Erdboden, aber auch aus Baustoffen in Gebäude eindringen kann. Atmet man es über längere Zeit hinweg ein, kann es Lungenkrebs verursachen.


Freiwillige Messungen im BfS

Die Messungen des BfS finden auf freiwilliger Basis und unabhängig von der Ausweisung von Radon-Vorsorgegebieten durch die Bundesländer statt. Arbeitgebernnen und Arbeitgeber in diesen Gebieten müssen die Radon-Konzentration an allen Arbeitsplätzen in Kellern und Erdgeschossen ermitteln. Keiner der BfS-Standorte liegt in einem solchen Radon-Vorsorgegebiet.

»Mit den Radon-Messungen in unseren eigenen Gebäuden machen wir die gleichen Erfahrungen wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, auf die nun Messpflichten zukommen«, erläuterte BfS-Präsidentin Inge Paulini. »Diese Erfahrungen aus erster Hand wollen wir zur Verbesserung und möglichst auch zur weiteren Vereinfachung von Radon-Messungen an Arbeitsplätzen nutzen und weitergeben.«

»Als Fachbehörde für Strahlenschutz sehen wir uns darüber hinaus in einer besonderen Verantwortung dafür, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Auskunft über die Radon-Situation an ihren Arbeitsplätzen geben zu können und sie – wo nötig – vor Radon zu schützen«, sagte Paulini weiter. »Auch außerhalb von Radon-Vorsorgegebieten können lokal erhöhte Radon-Konzentrationen auftreten. Sollten sich an einzelnen Arbeitsplätzen zu hohe Radon-Werte zeigen, werden wir Lösungen für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden.«


Studie soll Erkenntnisse für Weiterentwicklung des Radon-Leitfadens bringen

Bereits Ende 2020 hatte das BfS seinen Leitfaden für Radon-Messungen an Arbeitsplätzen veröffentlicht. »Wir hoffen, dass uns die Studie Erkenntnisse für eine anwenderorientierte Weiterentwicklung des Leitfadens bringt«, ergänzte Sebastian Feige, Leiter des Fachgebiets Radonmetrologie im BfS. »Außerdem möchten wir mehr darüber herausfinden, unter welchen Voraussetzungen sich Räume in großen Gebäuden sinnvoll zu Bereichen zusammenfassen lassen, um nur in ausgewählten, repräsentativen Räumen messen zu müssen. Dazu betrachten wir auch Stockwerke ohne direkten Bodenkontakt.«

»Zudem werden wir uns näher ansehen, wie sich die veränderte Raumnutzung aufgrund der Covid-19-Pandemie auswirkt«, sagte Feige mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Situation. An manchen Arbeitsplätzen werde derzeit verstärkt gelüftet, wodurch die Messwerte niedriger als bei der üblichen Nutzung ausfallen könnten. An anderen Arbeitsplätzen könnten die Werte steigen, weil die Räume nicht oder weniger genutzt und damit auch weniger durchlüftet würden.


Messungen mit eigenen Messgeräten

Für die Messungen verwendet das BfS eigene Messgeräte, die es in seinen Laboren selbst auswertet. Die Strahlenschutzbehörde konkurriert auf diese Weise nicht mit messpflichtigen Arbeitgebern um die am Markt verfügbaren Messkapazitäten. Das BfS nimmt mit seinen Messgeräten regelmäßig erfolgreich an internationalen Vergleichsmessungen teil.

Die ersten Messungen haben bereits im Sommer 2020 am BfS-Standort München (Neuherberg) begonnen. Dort werden unabhängig vom Stockwerk die Radon-Konzentrationen an allen Arbeitsplätzen gemessen. Die einjährige Messzeit wird dabei in vier Quartalsmessungen aufgeteilt, um Informationen über die Veränderung der Radon-Konzentrationen mit den Jahreszeiten zu erhalten. In ausgewählten Räumen finden zusätzlich Messungen mit elektronischen Geräten statt, die den zeitlichen Verlauf der Radon-Konzentration ermitteln.


Unterschiedliche Standorte bilden gute Ausgangsbedingungen für die Studie

Nach Ende des Messzeitraums von einem Jahr werden Beschäftigte und Personalvertretungen über die Ergebnisse der Messungen informiert. Messungen an weiteren BfS-Standorten beginnen noch im Frühjahr dieses Jahres.

Mit seinen insgesamt sieben Standorten bietet das BfS gute Ausgangsbedingungen für die Studie, die eine möglichst große Bandbreite an Arbeitsplatz- und Gebäudetypen abdecken soll:

  • Im BfS gibt es sehr unterschiedliche Arbeitsplätze, etwa in Büros, Laboren, Werkstätten und Archiven.
  • Die Behörde nutzt unterschiedliche Bauformen von Gebäuden, die Gebäude sind unterschiedlich alt und unterschiedlich groß.
  • Die Standorte des BfS liegen in verschiedenen Regionen Deutschlands, an denen verschiedene geologische und klimatische Bedingungen herrschen.


Links zum Thema

 

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Willy-Brandt-Straße 5
38226 Salzgitter
Telefon: 03018 333-0
Telefax: 03018 333-1885
E-Mail: ePost@bfs.de
Internet: www.bfs.de

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