BAUEN+ 4/2019

Nachverdichtung

Abb. 1: Am Ende des Ostpreußendamms in Lichterfelde-Süd sind insgesamt 841 Wohnungen aus den 30er- und 60er-Jahren zu sanieren. Das Quartier erstreckt sich entlang der Stadtgrenze zu Teltow.

Eva Mittner


Energieeffizientes Bauen durch Quartiervernetzung

Nachverdichtung in Berlin verbindet Klimaschutz mit bezahlbarem Wohnraum


Ein sprichwörtlich herausragendes Bauvorhaben in Berlin – die Sanierung eines ganzen Straßenzuges und die Aufstockung eines Geschosses in Holzsystembauweise – sorgen für Aufmerksamkeit in der Hauptstadt. Das Bauvorhaben zeigt, wie mieterfreundliche Sanierung gelingen kann und zugleich energieeffizientes Bauen durch Quartiervernetzung möglich ist.

Sechzehn Altbauten mit 287 Bestandswohnungen und 70 neuen Wohneinheiten gehören zu einer 1930 im Gartenstadtcharakter angelegten Wohnsiedlung im Stadtteil Lichterfelde. Die Gebäude zeichnen sich durch eine besonders gute Lage, eine mieterfreundliche Umsetzung der Sanierung und nun durch ein ganzes Stockwerk zusätzlich aus.

Umgesetzt wird der Dachgeschossneubau von der ZimmerMeisterHaus Manufaktur ARCHE Naturhaus. Nach und nach werden nun alle Gebäude durch die in der Zimmerei vorgefertigten Holzmodule aufgestockt. Bauherr ist die »Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG«.

Die mieterfreundliche Komplett-Sanierung im Detail

Der Bauherr »Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG« entschloss sich zu einer Komplettsanierung mit Umstellung des Heizsystems von Fernwärme auf regenerative, am Gebäude erzeugte Energie zur Heizung und Warmwasserversorgung. Zusätzlich sollte neuer, familiengerechter Wohnraum mit großen Wohnungsgrundrissen entstehen, da dieser in der Wohnanlage bislang nur spärlich vorhanden war.

Die über die Jahre stark gestiegenen Instandhaltungskosten waren für die Eigentümer und Mieter inzwischen nicht mehr vertretbar. Durch die hohe Auslastung der Wohnungen konnten Sanierungen der Bäder, Stränge und Elektrik bislang nur sehr sporadisch, beispielsweise bei Auszug eines Mieters, durchgeführt werden. Rohrbrüche, hohe Ausfälle der Elektrik durch Überlastung und eine schlechte Wärmeversorgung aufgrund des veralteten Verteilungssystems sorgten zeitweise für erheblichen Ärger bei den Mietern.

Die Ausrichtung auf eine sozialverträgliche und warmmietneutrale Umsetzung ist den Verantwortlichen der Märkischen Scholle besonders wichtig. 34 kleine Wohnungen für Senioren wurden zusätzlich in zwei Neubauten in der Schöppinger Straße geschaffen.

Notwendige anfallende Kosten für den vorübergehenden Umzug wurden und werden von der Genossenschaft übernommen. Den Bewohnern wurde zusätzlich während der Bauzeit von den Eigentümern eine sogenannte Umsetzwohnung angeboten. Da sich die Bauzeiten durch vorproduzierte Holzbau-Elemente erheblich verkürzen, konnte man schon während der Bauphase eine Vielzahl von Anfragen durch Mietinteressenten verbindlich beantworten.

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