BAUEN+ 6/2019

Holzbau

Visualisierung der Gebäuderückansicht: Ein 207 m langes und 63 m breites, begrüntes Dach mit fünf kuppelartigen Erhebungen überspannt das Produktions- und Besucherzentrum des Whisky-Herstellers »The Macallan« in Schottland. Zwei Drittel dienen der Produktion, der Rest ist Showroom. (© Rogers Stirk Harbour+Partner)

Susanne Jacob-Freitag


Dachlandschaft hoch fünf

Gitterwerk aus BS-Holz und FSH ermöglicht steile Kurven


Die Dachkonstruktion des neuen Produktions- und Besucherzentrums der Macallan Whisky-Destillerie in Schottland bildet ein geometrisch hochkomplexes Gitterwerk mit fünf kuppelartigen Erhebungen. Die Kunst dabei: eine organisch geschwungene Form aus geraden Trägern und ebenen Dachelementen zu bauen.

Im Norden der schottischen Lowlands, rund 20 km von der Nordsee entfernt, liegt die bekannte Whisky-Destillerie »The Macallan«, die zur Edrington-Gruppe gehört. Hier werden seit 1824 inmitten von sanft geschwungenen Hügelzügen hochwertige Single-Malts hergestellt. Die Anlage bestand bisher aus einem alten Herrenhaus und zahlreichen Produktions- und Lagerhallen, die sich durch eine pragmatische Gestaltung auszeichnen.

Nun haben die Besitzer der Destillerie die bauliche Erweiterung qualitativ ebenso hochwertig realisiert wie die Qualität ihrer Produkte. Dafür engagierten sie das renommierte Londoner Architekturbüro Rogers Stirk Harbour sowie die Ingenieure von Arup. Der Entwurf für das neue Gebäude ging 2012 als Gewinner aus einem international eingeladenen Architekturwettbewerb hervor. Neben weiteren Produktionsanlagen beherbergt das neue Gebäude ein Besucherzentrum inklusive Ausstellungsflächen. Auch war es der Bauherrschaft wichtig, dass die Whisky-Fans den Herstellungsprozess auf einem Rundgang durch das neue Gebäude erleben können und dass es sich systematisch erweitern lässt.

Die Architekten planten den Neubau mit rund 12.000 m Nutzfläche entlang der Haupterschließungsstraße auf dem Firmengelände in unmittelbarer Nähe zum alten Herrenhaus. Dieses ist weiterhin Ausgangspunkt für die Besucher. Das langgestreckte Gebäude zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es mit seiner Umgebung zu verschmelzen scheint.

In Erscheinung tritt vor allem ein riesiges, begrüntes Dach mit Abmessungen von 207 m x 63 m (Abb. 1), unter dem sämtliche Nutzungen vereint sind. Fünf kuppelartige Erhebungen, die sich bis zu 27 m Höhe aufschwingen (Abb. 2) und in einem großzügigen Vordach auslaufen, strukturieren die enorme Fläche und lassen sie wie eine gebaute Version der umgebenden Landschaft wirken. Durch die allseitige Auskragung und die durchgängige Glasfassade entsteht ein markanter und sinnhafter Übergang vom Gebäude zum Terrain.


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