Mängel und Schäden bergen ein erhebliches Konfliktpotenzial im Rahmen der Erstellung oder Sanierung von Immobilien. Insbesondere die Entwicklung der Rechtsprechung sowie die Änderungen im BGB und in der VOB haben zu einer strengeren Auslegung des Mangelbegriffs geführt, was unmittelbare Konsequenzen für die Planung und Ausführung von Bauvorhaben hat.
Ziel der Weiterbildung
Das Seminar führt daher systematisch in die fachlichen, praktischen, prüftechnischen, rechtlichen und bautechnischen Grundlagen der Untersuchung und Beurteilung von Planungs- und Ausführungsleistungen am Bau ein.
Die Teilnehmer sind nach Abschluss des Seminars in der Lage, typische Planungs- und Ausführungsmängel / Schäden am Bau systematisch erkennen, beurteilen und geeignete Sanierungsmaßnahmen vorschlagen zu können. Voraussetzung zur Klärung strittiger Sachlagen ist die sichere Beurteilung von Mängeln und Schäden. Hierzu trägt das Seminar unmittelbar bei.
Anerkennung
- Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt.
- Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- / Weiterbildung für die Fachrichtung Architektur (nur mit Berufserfahrung) mit einem Umfang von 16 Unterrichtsstunden anerkannt (nicht für AiP/SiP).
- Diese Veranstaltung ist von der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege GmbH (WTA GmbH) mit einem Umfang von 4 Unterrichtseinheiten als Fortbildung für »Energieberater Baudenkmal« anerkannt.
- DENA-Anerkennung: Die Fortbildung wird für die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes mit 16 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 16 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247), 16 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) angerechnet.
Zielgruppen
- Architekten
- Ingenieure in Entwurfs- und Planungsbüros
- Bauunternehmen
- Bauträger-, Projektentwicklungs-, Wohnungsbaugesellschaften im Gebäude- und Immobilienmanagement
- Bauleiter
- Bausachverständige
- Fach- und Führungskräfte im Baugewerbe
Referent
- Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier
Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Kunst HAWK – Hildesheim-Holzminden-Göttingen
Prof. Wedemeier – Beratende Ingenieure, Stadthagen
Programm
Mittwoch, 1. und Donnerstag, 2. Februar 2023 | 8.30 bis 11.45 und 12.45 bis 16.00 Uhr
- Rechtliche Grundlagen
• BGB (2. Buch, insb. Werkvertrags- und Kaufvertragsrecht)
• VOB/B/C, ZPO/StPO
• anerkannte Regeln der Technik
• weitere Regelwerke
• Rechtsprechung
• Beurteilungsspielräume: Hinnehmbarkeit und Zumutbarkeit technischer und optischer Mangel - Technische Grundlagen
• bauphysikalische, bauchemische, baubiologische, baukonstruktive und bautechnische Grundlagen zur Mangel- und Schadensanalyse
• Erfahrungen aus der Praxis - Prüf- und Messmethoden
• direkte / indirekte Prüf- und Messmethoden und ihre Beurteilung
• Gerätetechnik - Grundlagen der Analyse von Mängeln und Schäden
• Methoden zur vollständigen und richtigen Untersuchung - Beispiele
Im Rahmen des Seminars wird die prinzipielle Vorgehensweise zur Untersuchung und Beurteilung von Mängeln und Schäden an ausgewählten Beispielen aus dem Hochbau erläutert. Die Seminarteilnehmer können gerne Problemstellungen aus der eigenen Baupraxis mit Fotos als Fallbeispiele unmittelbar in die Veranstaltung mit einbringen.
• Abgrenzung Mangel- / Schadensursachen
• typische Mängel und Schäden an ausgewählten Bauteilen und Werkstoffen aus den Bereichen Abdichtung«, Roh- und Ausbau
• Mängel und Schäden infolge der Nutzung
• Beispiele der Seminarteilnehmer - Bewertungsmethoden
• qualitative und quantitative Bewertungen
• Ermittlung von Minderungen, Quotelungen und Schadenshöhe - Sanierungskonzepte
• Möglichkeiten und Grenzen von Sanierungsmaßnahmen, dargestellt an Beispielen - Gutachten – richtig lesen, interpretieren und kritisieren
• Beispiel: Gerichtsgutachten
Veranstaltungsort
- online
Teilnahmegebühr
- EUR 980,00 pro Teilnehmer
Die Teilnahme beinhaltet ausführliche Unterlagen.
Fördermöglichkeiten
- Für diese Veranstaltung steht Ihnen die ESF-Fachkursförderung mit bis zu 50% Zuschuss zu Ihrer Teilnahmegebühr zur Verfügung.
- weitere bundeslandspezifische Fördermöglichkeiten